Fast eine Million Schulden: Klub nach Zweitliga-Abstieg zahlungsunfähig

FUSSBALL/BUNDESLIGA/ADMIRAL ZWEITE LIGA/30. RUNDE: FC MOHREN DORNBIRN - GAK
Die Passiva des FC Dornbirn belaufen sich auf über 900.000 Euro. Die Vorarlberger verpassten nicht nur sportlich den Klassenerhalt.

Der aus der 2. Fußball-Liga abgestiegene FC Dornbirn ist zahlungsunfähig. Über das Vereinsvermögen wurde am Montag am Landesgericht Feldkirch ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Die Passiva belaufen sich auf 908.700 Euro, der Verein beabsichtigt, 30 Prozent davon innerhalb von acht Monaten ab Annahme des Sanierungsplans zu bezahlen. 27 Arbeitnehmer sind betroffen, informierten der Kreditschutzverband KSV1870 in einer Aussendung.

Über den vom Verein vorgeschlagenen Sanierungsplan wird am 26. September am Landesgericht Feldkirch abgestimmt und verhandelt. Zum Sanierungsverwalter wurde Rechtsanwalt Andreas Droop bestellt, Gläubiger können ihre Forderungen bis 12.09.2024 zur Anmeldung bringen. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband AKV scheinen 79 Gläubiger auf.

Amateurbetrieb

Die Erfüllung des Sanierungsplans soll durch Unterstützung von dritter Seite, aus dem Vermögensbestand und durch den Fortbetrieb des Vereins aufgebracht werden, hieß es. 210.000 Euro seien bereits treuhänderisch hinterlegt worden. Der FC Dornbirn hat zudem nach eigenen Angaben auf Amateurbetrieb umgestellt, Arbeitsverhältnisse wurden beendet sowie die Kampfmannschaft ausgegliedert. Mit monetärer Hilfestellung durch einen Großsponsor will der Verein in der kommenden Saison in der Regionalliga West antreten.

Dem FC Dornbirn war aus finanziellen Gründen die Zulassung für eine weitere Saison in der zweithöchsten Spielklasse verweigert worden, aber auch sportlich wäre der Ligaerhalt verpasst worden. Allerdings führten die Vorarlberger die für sie unerwartete Lizenzverweigerung als einen Grund für die Insolvenz an, da dadurch ein Großsponsor und ein Großinvestor abgesprungen seien. Als weitere Gründe wurden etwa die Beschränkungen der Coronazeit, Zins-, Lohn- und Gesamtpreiserhöhungen sowie massive Fahrt- und Hotelmehrkosten angeführt.

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