Auch nach dem dritten Auftritt in Pasching fuhr Didi Kühbauer als Sieger heim. Stets verzichtete der Rapid-Trainer darauf, spielerische Akzente zu fordern. Unter dem Trainer Zoran Barisic hätten die Rapidler nie so gespielt. Als Sportdirektor lobt er nach dem 1:0 den Pragmatismus: „Das ist eine neue Stärke von uns: Wir akzeptieren die Stärke eines Gegners und können ihn spiegeln.“ Jedem Spieler wurde Raum und Gegner exakt zugeteilt, um den LASK zu bremsen. „Und am Ende haben wir Erfolg.“ Dank Taxi Fountas, der den einzigen schweren LASK-Fehler ausnutzte.
Auf Dauer geht’s so aber nicht. „Wir werden es gegen den WAC anders anlegen, spielerischer“, kündigt Kühbauer an. „Dafür haben wir jetzt auch den Kader. Das macht mir die größte Freude“, assistiert Barisic.
Die Steiermark hat eine neue Nr. 1. Mit dem 4:2 beim WAC hat sich Hartberg von Sturm abgesetzt und würde auch bei einer Derbypleite am Sonntag vor den Grazern bleiben. Dass kurz nach dem Debakel gegen Salzburg in Wolfsberg ein 0:2 in einen Sieg verwandelt werden konnte, lobte auch Trainer Markus Schopp: „Wie die Mannschaft zurückgekommen ist – Respekt!“
Vom strahlenden Leader zum Tabellenvierten, der bei einer neuerlichen Niederlage in Salzburg am Wochenende sogar von Hartberg überholt werden könnte – für den LASK kommt es gerade knüppeldick.
Trainer Valérien Ismaël hat deshalb den Meistertitel abgehakt: „Es geht für uns nur noch um die Europacup-Qualifikation. Wir müssen an uns glauben und die Fifty-fifty-Situationen wieder in unsere Richtung entscheiden.“
„Auszucken werde ich sicher nicht mehr“, hatte Nestor El Maestro im September versprochen. Der Sturm-Coach hatte sich nach dem 3:3 in Mattersburg wie ein Berserker aufgeführt, war vom Strafsenat aber milde bestraft worden. Am Mittwoch leistete er sich wieder einen Fehltritt. Seine Schimpftirade gegen Schiri Lechner beim 1:5 gegen Salzburg, die mit Rot geahndet wurde, wird wohl sein Saisonende sein: Es ist noch eine einmonatige, bedingte Funktionssperre offen. Diese wird schlagend, sollte er erneut bestraft werden.
„Wir sind zurecht in der unteren Gruppe!“ Sport-Vorstand Peter Stöger scheint einer der Wenigen zu sein, die bei den Wienern den Ernst der Lage erkannt haben. Es sollte aber auch bei den Spielern die Alarmglocke läuten, denn der Abstiegsplatz ist drohend nah.
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