Ist für Sturm-Trainer Nestor El Maestro die Saison zu Ende?
War das 1:5 von Sturm am Mittwochabend in der dritten Runde der Meistergruppe gegen Serienmeister Salzburg das letzte Spiel von Nestor El Maestro in dieser Saison auf der Betreuerbank der Grazer? Nach seiner Roten Karte könnte dem Serben das Saisonende drohen. Denn El Maestro ist bereits vorbelastet.
Am Mittwoch musste der umstrittene Sturm-Trainer nach 18 Minuten auf die Tribüne. Er war nach einem Rempler von Majeed Ashimeru gegen Lukas Jäger ausgerastet und hatte Schiedsrichter Harald Lechner weit unter der Gürtellinie beleidigt. "Hast du keine Eier, oder was?! Das ist nicht Gelb, das ist Rot! Fuck off! That's a fucking red card", schrie El Maestro deutlich hörbar.
„Ich habe mich beim Schiedsrichter entschuldigt. Ich habe natürlich nicht profitiert vom Geisterspiel. Jede Entscheidung des Schiedsrichters ist berechtigt. Live hat es direkt vor mir gekracht, es hat nach Überhärte ausgesehen. Ich habe aus einem Reflex versucht, einen Vorteil für meine Mannschaft herauszuarbeiten. Es war zu viel, zu lange, wenn ich das jetzt sehe. Dass keine Leute im Stadion waren, war nicht vorteilhaft“, meinte der Trainer.
Ob ihm die Selbstkritik vor dem Strafsenat hilft? El Maestro ist jedenfalls in dieser Saison schon einmal vor diesem gestanden. Nach einem Ausraster nach einem 3:3 in Mattersburg war der Serbe im September zu einer Geldstrafe von 1500 Euro (davon 500 Euro bedingt) verurteilt worden und hatte dazu eine einmonatige Funktionssperre als Offizieller erhalten, die aber ebenfalls nur bedingt ausgesprochen wurde - ein durchaus mildes Urteil.
Auch sportlich läuft es für Sturm unter El Maestro alles andere als gut. Das Heimdebakel gegen den Serienmeister war die dritte Niederlage im dritten Spiel in der Meistergruppe nach dem 1:2 gegen den WAC und dem 0:4 bei Rapid. „Es muss ziemlich alles für eine Mannschaft laufen, dass man ein Ergebnis erzielt gegen Salzburg. Das ist heute nicht passiert. Mit den Ausschlüssen war das Spiel vorbei. Wir haben aber charakterstark gekämpft bis zum Schluss. Wir haben nicht aufgegeben“, meinte der Trainer.
Der neue Sportdirektor sprach ihm trotz der sportlichen Talfahrt im ORF das Vertrauen aus: „Wir werden mit Nestor El Maestro die Saison einmal fertig machen und danach wird man das analysieren“, erklärte Andreas Schicker kurz nach der Niederlage gegen Salzburg. Gegenüber der APA äußerte sich der Nachfolger von Günter Kreissl kurz vor Mitternacht dann allerdings so: „Natürlich hat Nestor keine Garantie, wenn sich die Abwärtsspirale weiterdreht." Ob der Serbe in dieser Saison noch einmal auf der Trainerbank sitzen wird, entscheidet aber nicht nur der Verein, sondern auch der Strafsenat der Bundesliga.
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