Ex-Rapidler Trimmel am Weg in die Bundesliga
Platz drei nach 21 Runden. Nie zuvor stand Union Berlin in einer Zweitliga-Saison besser da als in diesem Moment.
Auf der Erfolgswelle mit dabei beim Klub aus Berlin-Köpenick ist auch Ex-Rapidler Christopher Trimmel, der sich naturgemäß über Platz drei freut, gleichzeitig aber auf die Euphoriebremse tritt. "Wir müssen noch nach Stuttgart und Hannover, das wird schwer", meint der Burgenländer auf KURIER-Nachfrage. Heute Abend trifft Union auf 1860 München. Das Setting könnte für die "Eisernen", wie Union von den eigenen Fans genannt wird, nicht besser sein – ein Freitagabend-Heimspiel. Von zehn Spielen im Stadion an der Alten Försterei gewann der Klub aus dem ehemaligen Ost-Berlin sechs und verlor nur eines.
Erfolgsgarant ist für den Rechtsverteidiger aber etwas anderes. "Es zeugt schon von Qualität, dass wir Spiele gewinnen, wie zuletzt in Karlsruhe, in denen wir spielerisch nicht gut waren", betont Trimmel, der heute seinen 30. Geburtstag feiert.
Ziel Bundesliga
Auch für ihn persönlich verläuft die Saison nach Maß. 20 von 21 Partien bestritt Trimmel, dabei gelangen ihm zwei Torvorlagen. Nur: Das Tore schießen klappt nicht mehr so wie bei Rapid. Ein Tor gelang ihm bisher im Trikot von Union. Vorige Saison traf er gegen den FSV Frankfurt. Trotzdem wurde er kürzlich vom Kicker zu einem der besten Außenverteidiger in Liga zwei gewählt. Einen besonderen Anteil daran hat auch Coach Jens Keller. "Er lässt das 4-4-2 ähnlich spielen, wie ich es von Rapid kannte, mit offensiven Außenverteidigern. Das kommt mir entgegen", sagt der dreifache Teamspieler.
Sein Vertrag bei Union endet im Sommer. Das Ziel heißt Bundesliga. "Klar würde ich gerne ab Sommer Bundesliga spielen. Am geilsten wäre es mit Union", erklärt Trimmel. Der aktuelle dritte Platz würde dem Klub die Relegationsspiele bescheren. Auch diese hätten für den Burgenländer ihren Reiz.
Union ist hip
Mittlerweile träumt ganz Berlin vom ersten Derby zwischen Hertha und Union in Liga eins. Hertha ist klar die Nummer eins in der Hauptstadt. Dennoch erfreut sich Union wachsender Beliebtheit. Union-Fan zu sein ist, vor allem bei jungen Leuten, gerade angesagt. Trimmel hat dafür keine Erklärung. "Keine Ahnung, woher das kommt", antwortet der Verteidiger.
Mit Michael Gspurning, Emanuel Pogatetz und Philipp Hosiner stehen drei weitere Österreicher im Kader von Union. "Das ist natürlich schön, aber Berlin ist groß und wir wohnen so verteilt, dass wir gar nicht viel gemeinsam unternehmen."
Traum vom Team
Mit der Situation in Berlin kann er also zufrieden sein. Mit der Ausbeute an Länderspielen ist er es nicht vollends. "In der zweiten Liga ist es schwer, weil die internationalen Spiele fehlen", erklärt Trimmel. Trotzdem hat er das Thema Nationalteam noch nicht abgehakt, auch wenn es aktuell keinen Kontakt zu Teamchef Koller gibt. "Logisch ist das ein Thema, dem ich offen gegenüberstehe", betont der Rechtsfuß.
Auf den Außenverteidigerpositionen ist das Team dünn besetzt, was Trimmel zugute kommen könnte. "Wenn ich gebraucht werde, bin ich da", versichert der gelernte Stürmer.
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