2019 wurde der FC Barcelona zuletzt Meister, heuer schied man am Samstag aus dem Dreikampf mit Atlético und Real Madrid aus. 2015 gewann Barcelona zuletzt die Champions League, diese Saison schied man im Achtelfinale sang- und klanglos gegen Paris aus. Letztes Jahr wurde man von dem Bayern gar gedemütigt.
Aber es geht auch anders.
Während Messi und Co. in dieser Saison alle großen Titel verpassen, haben sich die Frauen erstmals zu Europas Königinnen gekrönt. Mit 4:0 fegten sie am Sonntag den FC Chelsea in Göteborg aus dem Stadion. Es war der erste Champions-League-Titel für ein spanisches Frauen-Team.
Nach dem Sieg in Schweden stieg die Mega-Party. Bier und Sekt in der Kabine, Disco im Mannschaftsbus und in der Nacht noch per Flieger heim nach Barcelona. Bei den Herren dreht sich alles um die launische Diva Lionel Messi.
Nackte Tatsachen
Doch in den sozialen Medien wurde am Montag nicht nach Lionel Messi gesucht. Marta Torrejon posierte in der Kabine nackt mit dem Champions-League-Pokal, postete das Bild auf Instagram und bekam dafür Jubel ihrer Mitspielerinnen.
Der Argentinier wollte schon im Sommer eine abgelaufene Option zum Abgang nutzen. Diesen Sommer ist sein Vertrag wirklich aus. „Hoffen wir, dass es nicht das letzte Spiel von Messi im Camp Nou war “, sagte Teamkollege Jordi Alba nach dem 1:2 am Samstag gegen Vigo, mit dem sich die Männer aus dem Titelrennen verabschiedet haben. Die Frauen haben die Meisterschaft ohne Punkteverlust mit einem Torverhältnis von 128:5 und 14 Punkten Vorsprung auf Real Madrid schon längst gewonnen.
Sonntag war aber nicht Messi der Star, sondern Jenni Hermoso und Alexia Putellas. Mittelfeldspielerin Aitana Bonmati wurde als Spielerin des Spiels ausgezeichnet.
Während sich die Männer unter Trainer Koeman stilistisch neu erfinden sollen, setzten die Frauen auf Erfolgserprobtes. In ihrer Spielanlage erkennt man das Muster der Barça-Schule aus dem Männerfußball: Viel Tikitaka, viele kurze Pässe und Kombinationen.
Mehr Geld der UEFA
Im Sommer gibt es erstmals in der Champions League der Frauen eine Gruppenphase mit 16 Teams. Die UEFA wird 24 Millionen Euro ausschütten. Davon gehen insgesamt 18,5 Millionen Euro an die qualifizierten Klubs und weitere 5,5 Millionen Euro als Solidaritätszahlung an Klubs in den Ligen der Teilnehmer. Jeder Verein, somit auch Österreichs Meister St. Pölten, erhält 400.000 Euro. Das ist das Fünffache des bisherigen Bonus für den Achtelfinaleinzug. Der Sieger der Königsklasse im Frauen-Fußball wird insgesamt bis zu 1,4 Millionen Euro erhalten.
Doch der Titelverteidigung der Frauen könnten die Männer im Weg stehen. Noch immer steht im Raum, ob Barça wegen der Super-League-Ambitionen nicht aus dem Europacup ausgeschlossen wird. Die UEFA hat ein Verfahren eröffnet – gegen Barça, Real und Juventus.
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