Bayern-Legende Scholl über Alaba: "Weiß nicht, was er da will"
Die Zukunft von ÖFB-Star David Alaba ist weiter ungeklärt, dafür jubelte er mit den Bayern am Wochenende über einen wichtigen 4:2-Erfolg gegen Erzrivale Dortmund. Dennoch stellt sich weiterhin die Frage, wohin es den 28-Jährigen zieht. Real Madrid, das seit längerem als Favorit gilt, oder doch Barcelona, wo zuletzt ein neuer (alter) Präsident gewählt wurde. Der wohl den Österreicher gerne verpflichten würde.
Die Bayern-Legende Mehmet Scholl, der lange Zeit als TV-Experte und nun für die Bild-Zeitung arbeitet, äußerte sich nun im Bild-Podcast "Phrasenmäher" zu einigen seiner ehemaligen Schützlinge bei der zweiten Mannschaft der Münchner. Darunter auch David Alaba.
So erzählt er, wie der Österreicher in der Saison 2009/10 zum Bayern-Nachwuchs kam: "Ich kannte ihn ja damals gar nicht. Er war 16, hat die gesamte A-Jugend übersprungen. Ich hatte die Mannschaft von Hermann Gerland übernommen. Und Gerland meinte zu mir: 'Pass auf, da kommt jetzt einer, der ist gut.' Dann kam er und schon nach den ersten zwei Trainingseinheiten war klar, den werde ich nicht lange haben."
"Hat keinen Ball mehr getroffen"
Alaba sei dann schnell in den Profikader berufen worden, was Scholl nicht überraschte. Er schildert daraufhin, wie der Österreicher seinen ersten großen Rückschlag erlitt. Unter einem Trainer, mit dem Scholl so seine Probleme hatte: "Van Gaal hat ihn dann fallen lassen, nach einem Spiel in Frankfurt, das David dann alleine verloren hat. Mit 17 hat er zwei Fehler in den Schlussminuten gemacht. Sie haben das Spiel verloren (Anm.: 1:2), und er hat ihn wieder zu den Amateuren geschickt. Zu mir"
"Der hat keinen Ball mehr getroffen. Jeden Tag habe ich ihn genommen, wir haben geübt. 'Komm David, der ist eh nicht mehr lange da', habe ich zu ihm gesagt über unseren fliegenden Holländer (Anm.: Van Gaal). Und David hat super mitgezogen, ist echt durch ein Tal gegangen. Das konnte man sich nicht anschauen, wie er gespielt hat. Ich habe ihn nicht ausgewechselt, ich habe ihn immer spielen lassen. Und irgendwann hat er aus dem Nichts zwei Tore vorbereitet und plötzlich war wieder alles da. Als Van Gaal weg war, wurde er schließlich wieder hochgezogen."
"Was willst du mehr?"
Und jetzt, viele Jahre später steht der Abschied Alabas von den Bayern kurz bevor. Scholl hat für den ÖFB-Star jedenfalls nur gute Worte übrig: "Ich kann über David nur sagen: Der ist anständig, ehrlich, loyal, der hat nichts mieses im Charakter. Ich kann die aktuelle Situation nicht beurteilen, weil ich kenne die Zahlen nicht, ich weiß nicht, worum es wirklich geht. Aber es ist legitim, dass er sagt, er macht noch einmal etwas anderes. Was er da will, das weiß ich natürlich nicht."
Sein Rat für den ehemaligen Schützling? "Was willst du mehr? Du hast Geld, deine Kinder sind in München geboren, du hast einen super Beruf, einen super Arbeitgeber. Du bekommst die Liebe der Menschen. Wenn das nicht reicht, dann suche weiter."
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