Bankenskandal im Burgenland: Der tiefe Fall des Martin Pucher

Fussball , Mattersburg - Austria Lustenau
Die Mattersburger Commerzialbank steht nach dem Bilanzskandal vor der Liquidation. Sie war das Lebenswerk von Martin Pucher.

In der Nacht auf Mittwoch veröffentlichte die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Meldung, die vor allem das Burgenland erschütterte. Der Commerzialbank Mattersburg wurde die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt, die Filialen waren geschlossen, Online-Banking nicht mehr möglich. Klubchef Martin Pucher trat sofort zurück. Sogar der burgenländische Landeshauptmann gab am Mittwoch eine Pressekonferenz. "Die Bank ist zu liquidieren", sagte Hans Peter Doskozil. Und er richtete sich auch an den ehemaligen Boss. Er, Doskozil, sei schockiert und tief enttäuscht von Pucher, dieser könne sich "gar nicht vorstellen, was er da verbrochen hat".

Martin Pucher steht vor den Trümmern seines Lebenswerks. Wie wurde er zum Bankenchef und einer der mächtigsten Fußballfunktionäre Österreichs? 

Frisör-Sohn mit Hang zum Fußball

Es war ein Sonntag. Am 10. Juli 1988 machte sich der Filialleiter der Raiffeisen-Bank Krensdorf auf den Weg zur Generalversammlung des SV Mattersburg. Der damals 32-Jährige ist Sohn eines Friseurmeisters, aufgewachsen in der Siedlung oberhalb des Mattersburger Fußballplatzes. Nach der Sitzung fuhr Martin Pucher heim zu Frau und damals zwei – mittlerweile drei – Töchtern nach Hirm unweit von Mattersburg als neuer Obmann des SVM. Das war vor 32 Jahren. Mattersburg spielte in der 2. Liga Mitte, der fünfthöchsten Spielklasse.

1990 stieg Mattersburg in die Landesliga auf, 1994 in die Regionalliga Ost.

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