Überraschender Aufstieg: Die Wiener Austria hat einen neuen Trainer
Im Jänner 2023 wäre Stephan Helm beinahe Austria-Trainer geworden. Damals noch im Doppelpack mit Emanuel Pogatetz. Doch Zweitligist St. Pölten verlangte zu viel Ablöse.
Die Wahl der Wiener fiel schließlich auf Michael Wimmer.
Eineinhalb Jahre später hat es der Burgenländer Helm geschafft. Der 41-Jährige steigt von den Young Violets in der Ostliga auf und bekommt als Chefcoach einen Vertrag bis 2026.
„Wir haben diese Entscheidung mit voller Überzeugung gemeinsam innerhalb der Austria-Führung getroffen. Stephan Helm war unsere erste Wahl“, meint Sport-Vorstand Jürgen Werner zur einstimmigen Wahl der Austria-Gremien.
Ab wann Helm „erste Wahl“ war, sagt Werner nicht dazu. Denn die Violetten verhandelten mit mehreren Kandidaten, wie etwa mit Hartberg-Coach Markus Schopp.
16 Kandidaten seien analysiert worden, fünf davon kamen in die engere Auswahl, die dann den Gremien vorgelegt wurden.
Besonders knapp war es mit Gerald Scheiblehner. Mit BW Linz wurde bereits über die Ablöse verhandelt, ehe der Oberösterreicher von sich aus absagte – aus Sorge vor internen Unstimmigkeiten am Verteilerkreis.
Alte Bekannte
Fix ist, dass Helm im Unterschied zum erfolgreichen Interimstrainer Christian Wegleitner die nötige Trainerlizenz besitzt und künftig mit seinem Co-Trainer eng zusammenarbeiten soll. Die beiden spielten bereits im Amateurfußball gemeinsam in einer Mannschaft.
Helm und Wegleitner sind Burgenländer, ebenso wie Präsident Gollowitzer und Finanzchef Zagiczek. Gollowitzer erklärt: „Aus meiner Sicht haben wir eine Austria-Lösung gefunden, voll mit Kompetenz und Erfahrung, von der ich zu 100 Prozent überzeugt bin.“
In Favoriten wird betont, dass Co Wegleitner seine Erfahrung von den Profis, den Young Violets und Kooperationsverein Stripfing, wo er ebenfalls tätig war, einbringen soll.
Helm ist auch einer, der gerne im Team entscheidet. Der ausgebildete Pädagoge gilt in der Fußball-Szene als äußerst netter Mensch und war in St. Pölten bei den Spielern beliebter als Kompagnon Pogatetz.
Nachdem beim SKN die Aufstiegspläne mit einer hochgerüsteten, auf Ballbesitzfußball fokussierten, aber zu trägen Mannschaft kapital gescheitert sind, musste das Duo im Herbst gehen.
Pogatetz kam zuerst bei der Austria und seinem langjährigen Förderer Werner unter, soll als Coach der Young Violets noch während der Vorbereitung aber für viel Aufregung gesorgt haben.
Maue Ostliga-Bilanz
Pogatetz wechselte in den Betreuerstab von Oliver Glasner bei Crystal Palace, Helm wurde sein Nachfolger bei den Young Violets.
Die maue Bilanz (zwei Siege in 14 Spielen) schadete nicht, weil auf eine Verjüngung des Teams hingewiesen wurde.
Jetzt sollen Helm und Wegleitner die nächste Generation an Austrianern im Blick haben, Talente fördern und an die Kampfmannschaft heranführen.
Das erste Training steigt am 24. Juni.
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