Knalleffekt bei der Austria: Werner tritt als Sportvorstand zurück

Jetzt ist es fix: Jürgen Werner ist nicht mehr Sportvorstand der Wiener Austria.
Es war schon bisher eine Woche der Gespräche und Verhandlungen bei den Violetten. Am Montag saßen Präsident Kurt Gollowitzer und Sportvorstand Jürgen Werner zusammen, am Dienstag sprach Finanzvorstand Harald Zagiczek mit Werner.
Allgemeiner Tenor: Die Vereinsseite möchte den Sportvorstand von dessen eigenem Rücktritt überzeugen. Gesucht wurde dabei eine Lösung, bei der sämtliche Gesichter gewahrt werden. Die wurde am Mittwoch gefunden.
Werner soll sich zunächst Bedenkzeit erbeten haben. Sein Vertrag als Sportvorstand wäre bis in den Herbst 2026 gelaufen.
Werner: "Ich glaube, dass es in der derzeitigen Phase des Klubs der richtige Schritt ist, mich als Sport-Vorstand zurückzuziehen und so den Druck von der Mannschaft und vom Klub zu nehmen. Austria Wien hat sich zu einem Herzensprojekt entwickelt, dem ich auch weiterhin in meiner Rolle als Investor und Mitgesellschafter eng verbunden bleiben werde."
Darüber hinaus hat Werner die Möglichkeit seinen Nachfolger in dieser Position selbst vorzuschlagen. Einmal darf die Austria ein Veto einlegen, den zweiten Vorschlag muss der Aufsichtsrat dann akzeptieren.
Der Austria fehlt das Geld
Darüber hinaus ist der 63-jährige Oberösterreicher weiter als Investor mit seiner Gruppe WTF bei der Austria tätig. Möchte sich die Austria Werner auch in diesem Bereich entledigen, geht das in die Millionen.
Die WTF-Anteil kann der Verein schon längst zurück kaufen, allein es fehlt das Geld. Mittlerweile müsste man mindestens acht Millionen aufbringen.
Der Hintergrund der Machtkämpfe: Der Verein fürchtet, dass Jürgen Werner mit seinen Investoren irgendwann die komplette Macht bei der Austria übernimmt. Die vertragliche Basis dafür existiert auf dem Papier.
Darüber hinaus sind sich die Parteien nicht eins, wie der Weg zum sportlichen violetten Glück aussehen soll, weshalb es in der Vergangenheit immer wieder zu Diskussionen und einem Richtungsstreit kam.
Gut möglich, dass in den nächsten Tagen auch Trainer Stephan Helm und Sportdirektor Manuel Ortlechner gehen müssen.
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