Die Wiener Austria und der Griff in den Gatsch

FUSSBALL BUNDESLIGA: FK AUSTRIA WIEN - RZ PELLETS WAC
Fast jährlich wechselt die Austria den Trainer. Dabei ist die leichteste Lösung für die Führungspersonen nicht immer die Richtige.
Alexander Strecha

Alexander Strecha

Die Wiener Austria wechselt nahezu im Jahresrhythmus ihre Trainer aus – und redet gleichzeitig von Kontinuität und Projekten. Ein Treppenwitz, über den schon lange keiner mehr lachen kann. Bei genauer Betrachtung der Fluktuation an Coaches in Wien-Favoriten könnte man zu zwei (unbefriedigenden) Schlüssen kommen:

Entweder greifen die Verantwortlichen bei der Bestellung eines Trainer mit Zielsicherheit in den berühmten Gatsch, da der Coach wenig später nicht mehr gut genug ist und den Ansprüchen nicht mehr gerecht wird.

Oder die handelnden Personen in Violett haben immer noch nicht verstanden und erkannt, dass die Trainerwechsel der Vergangenheit nachhaltig wenig bis nichts bewirkt haben.

Die Qualität eines Trainers zeigt sich vor allem in der Krise. Lässt man ihn diese nicht durchschreiten, wird man nie wissen, wozu er wirklich taugt. Der Fußball ist freilich geprägt von Emotionen und Stimmungen. Von denen sollten sich Führungspersonen eines Klubs aber nicht leiten lassen in Situationen, in denen mehr Ratio gefragt ist. Die leichteste Lösung kann zwar eine Befreiung sein, weil damit generell eine Entscheidung getroffen wird, doch nicht immer ist sie die richtige. Im Falle der Austria leidet der sportliche Bereich trotz aller Beteuerungen unter dem Gezerre eine Etage weiter oben. Doch die nötige Ruhe ist nicht in Sicht.

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