Austria Wien oder das Hochdruckgebiet Verteilerkreis

Die Generali Arena in Wien im Abendlicht.
Die Wiener Austria steht unter Druck. Und macht sich das Leben zudem selbst schwer.

Als wäre der Druck auf die Wiener Austria finanziell wie sportlich nicht ohnehin groß genug, da wird er seit ein paar Wochen zusätzlich intern noch erhöht. Drei Punkte fehlen auf den sechsten Tabellenrang, der den Platz an der Sonne, sprich die Meistergruppe, bedeuten würde. Vielleicht stimmt die im Vergleich zu den Mitstreitern günstige Auslosung manches Veilchen dermaßen zuversichtlich, dass es vom Maximum träumt und jeglichen Sinn für die Realität ins Abseits stellt.

Im Trainingslager auf Malta war von Verantwortlichen die gewagte Rechnung aufgestellt worden, man müsse 13 Punkte aus den verbleibenden fünf Spielen holen. Bekanntlich hat ein Derby gegen Rapid eigene Gesetze, deshalb wird in diesem Spiel ausnahmsweise nicht fix von einem Sieg ausgegangen.

Torhüter Christian Früchtl fällt aus

Ganz nach dem Motto „Wer bietet mehr?“ stellte Sportdirektor Manuel Ortlechner zuletzt beim TV-Sender Sky eine andere, noch ambitioniertere Hochrechnung an: „Idealerweise gelingt uns das Punktemaximum. Wir werden wahrscheinlich schon rund dreizehn Punkte machen müssen. Das ist viel, aber es ist nicht unmöglich.“

Nur zur mathematischen Einordnung: das wäre ein Punkteschnitt von 2,6 pro Spiel, Tabellenführer und Meister Salzburg kommt bisher in der Meisterschaft auf einen Schnitt von 2,3 Punkten. Derartige Forderungen erreichen selbstverständlich auch die Spieler, natürlich wird dieses Thema im Training und in der Kabine besprochen.

Die Nummer 2 hat das Sagen

Zur Förderung der Leichtigkeit scheint diese Strategie allerdings wenig geeignet, wenngleich Spitzensportler Druck gewohnt sein müssen. Allen ist klar, dass das Heimspiel gegen Hartberg zum Auftakt die Weichen stellen wird, mit einem Sieg würde der Glaube ans Werk jedenfalls steigen.

Dermaßen hohe Zielsetzungen erhöhen so ganz nebenbei auch die Chancen auf ein Scheitern des Trainerteams. Dabei darf man mit diesem Kader nicht fix von der Meistergruppe ausgehen. Doch auch da gehen die Meinungen bei der Austria sehr weit auseinander.

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