„Ich freue mich, weil es ein cooles Match, ein echter Kracher ist.“ Auf die Cup-Spiele, die Kos absolvieren darf, bereitet sich der gebürtige Steirer speziell vor. „Ich habe ja nicht den wöchentlichen Rhythmus. Daher versuche ich, in der Woche vor dem Spiel gut und viel zu schlafen, mir Spielsituationen schon zu visualisieren.“
Schwere Situation
Wie fühlt es sich nun an, Nummer 2 zu sein? „Es ist sicher nicht einfach und es wäre falsch zu behaupten, dass es schön ist. Wichtig ist ein Mittelding zwischen Wollen und Dankbarkeit, man darf jedenfalls nicht in eine negative Spirale kommen. Natürlich möchte ich die Nummer 1 sein.“
So bereitet es ihm eine kleine Freude, wenn er bei Trainingsspielen in der Siegermannschaft ist. Sein Verhältnis zu Früchtl bezeichnet er als gut. „Noch viel früher war das für mich nicht so einfach. Jetzt will ich, dass es sportlich fair bleibt. Wenn ich zu Chris ein schlechtes Verhältnis hätte, würde das keinem etwas bringen. Außerdem könnte ich das mit meinem Charakter nicht vereinbaren.“
Bei Torhütern in solch speziellen Konstellationen wird die Psyche zu einem extrem wichtigen Faktor. „Ich lese viele Bücher über mentale Stärke“, nimmt Kos Anleihen beispielsweise bei Novak Djokovic. „Er ist eine riesige Inspiration für mich, wie er mit Situationen umgeht. Er ist authentisch, macht sein Ding, egal, was die anderen sagen. Am Ende des Tages hat er den Erfolg. Er ist mental ein Monster. Das sieht man an seiner Tiebreak-Statistik. Das kommt nicht von ungefähr, das spielt sich dann im Kopf ab.“
Die Kunst sei, in Spielen, wenn es nicht läuft, ruhig zu bleiben und an die Stärken glauben. Irgendwo ist der Tormann auch ein Einzelsportler innerhalb eines Teams. Das übergeordnete Ziel ist für den Austrianer freilich die Nummer 1. Wie lange er noch darauf warten möchte, weiß er nicht genau. „Im Fußball kann es schnell gehen.“ Zur Not würde er dafür auch seine Austria verlassen, wenngleich es ihm sehr schwerfallen würde. „Die Austria ist wie mein Wohnzimmer. Aber ich habe meine Karriere im Blick, möchte das Maximum herausholen.“
Kabinen-Leader
Sein Stellenwert innerhalb des Kaders ist ein großer: Kos ist Mitglied des Mannschaftsrats und ein Leader in der Kabine: „Ich habe in diesem Bereich einiges richtig gemacht. Ich sehe immer die Mannschaft im Vordergrund, lass mich im Training nicht hängen. Ich glaube, dass ich dadurch eine Präsenz habe.“
Die zeigt er auch bei sozialen Projekten. Im Dezember war er in einem Kinder- und Jugendheim mit vielen Kindern aus ärmlichen Verhältnissen. „Da sieht man, wie gut es uns Fußballern geht. Daher möchte ich etwas zurückgeben an Menschen, die weniger Möglichkeiten haben. Dafür sind wir Sportler auch da.“
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