Austrias Helm fordert Charakter, Rapids Stöger vollen Fokus

Austria-Trainer Helm und Rapid-Coach Stöger
Die Veilchen spielen daheim gegen Altach auch um den Job des Trainers. Rapid trifft in der Südstadt auf Hartberg.

Helm-Pflicht in Wien-Favoriten. Geht es nach so manchem Verantwortlichen, dann braucht die Austria gegen Altach einen Sieg, damit Stephan Helm seinen Job behält. So kurzsichtig die Betrachtungsweise auch sein mag, die Mechanismen im Fußball nehmen oft einen Automatismus an. Nach dem Rücktritt von Jürgen Werner als Sportvorstand richtet sich nun der Fokus auf die Mannschaft und den Trainer.

Helm versucht das Rundherum auszublenden und sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. „Wir glauben an uns selbst und wollen beweisen, dass wir es besser können.“ Seine Hoffnung: übersteht man gemeinsam diese Phase, dann kann man an Stärke gewinnen. Des Trainers Appell: „Jetzt zeigen sich Charakter und Persönlichkeiten von allen im Verein. Jetzt braucht das Team die Unterstützung von allen.“ Nicht nur von den Fans, sondern auch von der Vereinsführung.

Der Student

Johannes Eggestein ist nicht nur Fußballer, sondern auch Student der Psychologie. Mentale Tricks könnten der Austria in dieser heiklen Phase durchaus helfen. „Ich maße mir kein Urteil an, ich bin wie gesagt nur Student. Aber natürlich ist es wichtig, Gespräche zu führen, zusammen zu rücken und Neue schnell zu integrieren.“

Gegner Altach hat im Gegensatz zur Austria einen guten Saisonstart hingelegt und wird wohl auch in Wien-Favoriten forsch und mutig zu Werke gehen. „Daher müssen wir selbst agieren und eine Energieleistung auf den Platz bringen“, fordert Helm. Und man möge sich diesmal für eine gute Leistung auch mit einem guten Ergebnis belohnen.

In der Südstadt, dem Hartberger Ausweichquartier, kehrt Peter Stöger an seine alte Wirkungsstätte zurück. Bevor der 59-Jährige Rapid-Trainer wurde, war Stöger Sportchef bei der Admira. Noch enger war früher der Bezug zu Manfred Schmid. Der Chefcoach von Hartberg war für stolze 254 Pflichtspiele der erste und wichtigste Assistent von Stöger. 168 Partien bestritt das Duo gemeinsam mit Köln.

Nach dem Halbjahr in Dortmund wollte Schmid selbst eine Nummer eins werden, die Wege trennten sich.

In Hütteldorf hat Stöger gemeinsam mit Sportdirektor Katzer ein Casting für einen neuen, taktisch sehr versierten Co durchgeführt – mit Thomas Sageder als Gewinner, der seither Stöger überzeugen kann.

Vor dem ersten Duell Schmid – Stöger lenkte der Rapid-Coach den Fokus ganz schnell auf Hartberg. „Das hat den Spielern nicht getaugt, wie ich noch im Kreis nach dem Aufstieg gegen Györ gesagt habe, dass es ab sofort um Hartberg geht und es nichts zu feiern gibt, weil der Sonntag so wichtig ist.“

Der Profi

Bei aller Begeisterung um die Conference League betont Stöger: „Das Adrenalin war beim 2:0 immens, aber die Meisterschaft bleibt das Wichtigste. Da müssen wir liefern.“ Wobei der Respekt groß ist: „Hartberg hat nicht nur die Austria besiegt, sondern hatte auch gegen Salzburg die Chancen dafür.“

Wie stark die Rotation vor der Länderspielpause ausfallen soll, wird erst wieder kurzfristig entschieden.

Aber auch Hartberg bestreitet eine seltene englische Woche: Gegen Velden mussten die Steirer im Cup in die Verlängerung, um dann 3:0 zu gewinnen.

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