Wie sich Ex-Kapitän Christopher Dibon bei Rapid neu erfunden hat

Christopher Dibon geht in seinem neuen Job bei Rapid auf
Nach vielen Verletzungen war für Christopher Dibon mit nur 33 Jahren Schluss. Jetzt geht der Ex-Kapitän in seiner neuen Rolle im Rapid-Nachwuchs auf.

Leicht gefallen ist das Karriereende Christopher Dibon nicht. In der Saison 2023/’24 war der Innenverteidiger immer der „Papa“ einer sehr jungen Rapid-II-Mannschaft, bei insgesamt 22 Einsätzen in der Regionalliga Ost meist als Kapitän auf dem Weg zum Wiederaufstieg dabei und manchmal als Joker, um der Jugend mehr Spielminuten zu ermöglichen.

„Noch so eine Saison in dieser Rolle wäre denkbar gewesen“, erinnert sich der heute 34-Jährige an den Sommer 2024 zurück.

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Neue Pläne

Doch der Vertrag als Spieler war nach insgesamt elf Saisonen ausgelaufen, die vielen Verletzungen forderten körperlichen Tribut und in Hütteldorf gab es neue Pläne mit dem früheren Profi-Kapitän.

„Ich bin Rapid dankbar, weil mir der Umstieg sehr leicht gemacht wurde. Dieses Loch, von dem manche Ex-Profis erzählen, gab es bei mir nicht“, erzählt der Familienvater im KURIER-Gespräch.

Und wenn Christopher Dibon von all seinen Tätigkeiten im Trainingszentrum berichtet, klingt das nach sehr vollen Arbeitswochen.

Neuer Job

Offiziell ist Dibon „Bereichsleiter U-13 bis U-15“.

Diesen neuen Job hat Nachwuchschef Willi Schuldes, der neben Steffen Hofmann der engste Ansprechpartner von Dibon ist, für den Ex-Teamspieler geschaffen. „Es geht um die wichtige Schnittstelle zwischen Nachwuchs und Akademie.“

In die Aufgabenbereiche fallen Gespräche mit Kindern, die bereits für Rapid spielen, ihren Eltern („wenn es unserer Meinung nach nicht für die Akademie reicht, soll das auch ordentlich kommuniziert werden“), den Nachwuchsscouts, die ständig neue Talente empfehlen, den betroffenen Trainern („ich beobachte auch ihre Weiterentwicklung“) und den Partnervereinen außerhalb von Wien: „Dann fahre ich zum Beispiel zum Talentetag nach Bischofshofen, schaue mir dort die Jungen an und tausche mich mit den lokalen Trainern aus, was sie verbessern könnten.“

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Insgesamt geht es um drei Mannschaften, und so engagiert, wie Dibon erzählt, wird klar, dass ihn dieses „Kaderbasteln“ erfüllt.

"Ich sehe mich nicht als Trainer" 

Trotzdem besucht der bei der Admira ausgebildete gebürtige Schwechater ab September den ÖFB-Trainerkurs für Profis für den Bereich „UEFA B-Lizenz“. „Aber als Trainer sehe ich mich künftig nicht, da geht es nur um Weiterbildung“.

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Neue Ausbildung

Wichtiger wäre Dibon, dass er im Jahr 2026 in den nächsten Jahrgang für den ÖFB-Manager-Campus aufgenommen wird: „Mir ist wichtig, die nötigen Management-Skills zu erlernen.“

Wie beurteilt Dibon nach zwölf Jahren bei Rapid den grün-weißen Nachwuchs? „Ich habe als Profi einiges mitbekommen, aber dass bis ganz hinunter alles so professionell aufgestellt ist, hat mich dann doch überrascht“, verrät der Bereichsleiter.

„Es wird sehr gute Arbeit geleistet, aber wir wollen noch besser werden. Das Ziel ist, möglichst viele Profis auszubilden, im Idealfall für Rapid.“

"Jungs sehen mich öfter als ihre Eltern"

Als wäre das alles nicht genug, klingt Dibons Ehrgeiz durch: „Ich bin im Trainingszentrum im Prater noch öfters am Platz dabei, um beim Situationstraining etwa den Innenverteidigern vorzuzeigen, was genau für diese Position wichtig ist.“

Das ergibt viel gemeinsame Zeit: „Manche Jungs sehen mich öfter als ihre eigenen Eltern.“

Fussball, Rapid - Salzburg

Neue Mannschaft

Wer Christopher Dibon noch verteidigen sehen will, hat künftig zwei Chancen.

Zu seinem logischen Platz hinter Steffen Hofmann bei den Rapid-Legenden, die öfters zu Freundschaftsspielen eingeladen werden, kommt eine neue Aufgabe. Der 34-Jährige wurde bei der „Copa Pele“ aufgenommen.

Als Nachwuchstalent.

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