Späte Aufholjagd: Rapid mit Last-Minute-Remis in Altach

Späte Aufholjagd: Rapid mit Last-Minute-Remis in Altach
Lange sieht es nach der ersten Niederlage der Wiener in der Qualigruppe aus, Murg und Pavlovic retten aber einen Punkt.

Rapid ist einer der Lieblingsgegner von Altach: Nur gegen die Austria gewannen die Vorarlberger in der Bundesliga häufiger, nämlich zwölf Mal. Der elfte Sieg gegen Rapid war am Samstag nahe. Doch Joker Andrija Pavlovic sicherte den Hütteldorfern in der Nachspielzeit im Ländle doch noch einen Punkt.

Aber alles der Reihe nach.

Die Vorarlberger beteiligten sich anfangs nur peripher am Spiel. Jeder Ball wurde hoch nach vorne geschlagen, wo er durch die Rapid-Verteidiger abgefangen und flach gehalten wurde. So spielten die Rapidler teils recht gefällig – allerdings nur bis zum Strafraum der Gastgeber. Erst nachdem die Altacher einen Stürmer zurück ins Mittelfeld zogen, um dort die Überzahl der Rapidler auszugleichen, verlagerte sich das Geschehen mehr in Richtung Rapid-Tor. Und die Hütteldorfer hatten Glück, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Netzer per Kopf nach einem Eckball (29.) und Berisha nach einem Stanglpass von Lienhart (32.) fanden die besten Chancen in der ersten Halbzeit vor.

Aluminium-Treffer

Das sollte den Altachern Rückenwind geben. Denn obwohl nach Seitenwechsel der Ball nach einem Hofmann-Kopfball und einem Klärungsversuch von Zech gleich zwei Mal ans Aluminium des Altacher Tores klatschte, übernahmen die Gastgeber das Kommando und bewiesen auch fußballerisch Qualität. Das 1:0 war schön herausgespielt: Nach einem Schuss von Meilinger konnte Strebinger nur kurz parieren, Mergim Berisha staubte ab und stand dabei nicht wie zunächst vermutet im Abseits (52.).

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Altach konnte sich durch den Treffer zurückziehen. Rapid-Trainer Kühbauer wollte mit einem Doppeltausch (die schwachen Knasmüllner und Badji mussten raus) die Wende schaffen. Damit schien es vorerst aber nichts zu werden. Im Gegenteil: Altach nutzte einen Ballverlust der Gäste im Spielaufbau auf Höhe der Mittellinie eiskalt aus. Meilinger schloss einen Konter perfekt zum 2:0 ab (78.).

Der sicher scheinende Sieg glitt den Vorarlbergern aber noch aus den Händen. Vielleicht, weil man sich am Ende zu sehr zurückzog. Rapid steckte nicht auf und suchte weiter das Glück durch flaches Kombinationsspiel. So gelangte der Ball über Pavlovic zu  Murg, der sehenswert auf 2:1 verkürzte (89.). Am Ende packten die Wiener die Brechstange aus. Ein hoher Ball von Dibon in den Strafraum landete auf dem Kopf von  Pavlovic und von dort im rechten Eck (92.). Kühbauer war glücklich: "Der Punkt ist schön. Wer da nicht happy ist, der lügt."

Die Rapidler liegen damit nur noch drei Punkte vor dem SV Mattersburg, der gegen Wacker Innsbruck einen 3:1-Heimsieg feierte.

  • Stimmen zum Spiel

Alex Pastoor (Altach-Trainer): "Kurz nach dem Spiel ist mein Gefühl natürlich Enttäuschung. Wir hatten den Sieg in der Hand, jetzt fühlt es sich wie eine Niederlage an. Aber ich muss auch analysieren, und das heißt, dass wir in der ersten Hälfte zu schwach waren - defensiv nicht gut und nach vorne zu wenig. Da hätte Rapid führen müssen, und wir hatten Glück. Mit den Umstellungen wurde es dann besser. Letztlich ist das Unentschieden durchaus gerecht."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Wenn man nach einem 0:2-Rückstand noch einen Punkt macht, muss man zufrieden sein. Eine Niederlage wäre für mich zu hart gewesen, weil Altach meistens verteidigt hat. Das haben sie zwar gut gemacht, aber letztlich sind sie mit dem ersten Schuss in Führung gegangen. Wir hätten es uns leichter machen können. Wir haben einmal mehr gesehen, wie schwer es ist gegen einen Gegner, der nur mauert. Insgesamt ist das Auftreten der Mannschaft nicht mehr mit dem Herbst vergleichbar. Das lässt uns die nächsten Spiele optimistisch angehen."

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