Auch der zweite Anzug von Rapid sitzt

Mario Sonnleitner traf zum 1:0
Beim 3:0 gegen Grödig begannen nur drei Spieler von der Startelf der Donezk-Partie.

Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr, legt Zoran Barisic noch einen Wechsel drauf. Zwischen den Millionenspielen gegen Donezk trieb der Rapid-Trainer die Rotation auf die Spitze: Nur drei Spieler von der Startelf gegen Schachtar (0:1) liefen auch gegen Grödig ein.

Steffen Hofmann nahm zum ersten Mal seit 18 Monaten überhaupt nur auf der Tribüne Platz. Dort hörte der Kapitän, wie Grödig-Trainer Peter Schöttel als Rekordspieler der Grünen zweieinhalb Jahre nach seinem Rauswurf ein freundlicher Empfang von den 16.800 Fans bereitet wurde.

Am Ende hatte Schöttel nichts mehr zu lachen: Auch der zweite grüne Anzug war für sein Team viel zu stark, es setzte für Grödig mit dem verdienten 0:3 die dritte Niederlage in Folge.

Anders als bei der "Heavy Rotation" gegen den WAC war die Hütteldorfer B-Elf von Anfang an überlegen. Im Zehn-Minuten-Takt wurde es gefährlich – durch den Ex-Grödiger Philipp Huspek (9.), zwei Mal durch Deni Alar (19., 30.) und Philipp Schobesberger (40.). Am knappsten wurde es, als Alar nach einer halben Stunde den Ball an die Latte hob.

Stangentreffer

In der zweiten Hälfte dauerte es etwas, bis die Gäste wieder vom Aluminium gerettet wurden. Ein Kopfball von Mario Sonnleitner landete an der Stange (64.).

Drei Minuten später war es soweit: Philipp Prosenik, der im Sturmzentrum ansonsten große Probleme gegen den Ex-Rapidler Harald Pichler hatte, legte per Kopf auf, Ersatz-Kapitän Sonnleitner verwertete trocken im Stil eines Mittelstürmers – 1:0.

Das Tor war die logische Folge der bis dahin destruktiven Spielweise der Grödiger. Mit acht Defensivspielern wurde nur darauf geachtet, hinten dichtzumachen. Die einzige Möglichkeit ergab sich aus einer Spielerei von Ersatzgoalie Richard Strebinger gegen Venuto (21.).

Im ersten Spiel der Saison, in dem die Mannschaft von Peter Schöttel nicht in Führung lag, musste nun auf Offensive umgeschaltet werden. Immerhin, ein Weitschuss ging sich aus (74.).

Im Gegenzug war aber klar, dass Rapid auch im 18. Ligaspiel in Folge ungeschlagen bleibt. Die schönste Kombination der Partie schloss Alar zum 2:0 ab.

Zuschauer Beric

Die Vorlage kam von Mario Pavelic, der beim dritten Wechsel den angeschlagenen Michael Schimpelsberger ersetzen musste. Deshalb kam Robert Beric gar nicht mehr zum Einsatz.

Ob der Slowene nach dem Champions-League-Rückspiel bei Donezk nochmals in Wien zu sehen sein wird, ist fraglich. Da Sportdirektor Andreas Müller auf Sky gleich zwei Millionen-Angebote für Beric erwähnte, geht es wohl eher schon darum, den Preis nochmals hochzutreiben.

Von der Bank aus sah Beric, wie Philipp Schobesberger nach feiner Vorlage von Joker Louis Schaub zum 3:0-Endstand traf (92.).

Schachtar Donezk, am Dienstag in Lwiw Rapids Gegner im Rückspiel des Champions-League-Play-offs, siegte am Samstag in der zweiten Runde im ukrainischen Cup bei Arsenal Kiew mit 3:0 (Tore: Malyschew, Eduardo, Gryn).

Tabelle und Ergebnisse

Rapid Wien - Grödig 3:0 (0:0).

Wien, Happel-Stadion, 16.800, SR Heiss
Tore: 1:0 (67.) Sonneitner, 2:0 (74.) Alar, 3:0 (92.) Schobesberger

Rapid: Strebinger; Schimpelsberger (68. Pavelic), Sonnleitner, M. Hofmann (46. Dibon), Auer; Grahovac, Schwab; Huspek (63. Schaub), Alar, Schobesberger; Prosenik.
Grödig: Schlager; T. Kainz, Maak, Pichler, Denner; Brauer, Rasner; Itter (70. Goiginger), Venuto, Sulimani (84. Wallner); Gschweidl (59. Derflinger).
Gelbe Karte: Prosenik
Gelb-Rot: Pichler (91.)

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine sehr disziplinierte Mannschaft. Die Grödiger haben gut verteidigt und uns das Leben schwer gemacht. Ich bin irrsinnig glücklich, dass wir drei Punkte geholt haben. Leider mussten wir wieder aufgrund von körperlichen Problemen frühzeitig tauschen. Aber das Wichtigste ist, dass wir immer reagieren können, egal was passiert."

Andreas Müller (Rapid-Sportdirektor): “Für Beric liegen uns Angebote von Reading und Saint-Etienne vor. Wir haben darüber aber nicht verhandelt. Das ist eine Geschichte, die in der nächsten Woche geklärt werden wird. Wenn wir in die Champions League kommen, wäre das in dieser Angelegenheit sehr hilfreich. Bei Schaub ist ein Abgang völlig ausgeschlossen."

Peter Schöttel (Grödig-Trainer): “Der Sieg von Rapid war auch in dieser Höhe verdient. Es ist ärgerlich, dass wir genau in der Phase, in der wir uns erfangen haben, das erste Tor bekommen haben. Es war aus meiner Sicht ein klares Foul von Prosenik dabei. Wir waren aber danach besser als in der ersten Hälfte. Vor der Pause waren wir nur zum Reagieren gezwungen. Wir haben noch viel zu lernen, wir haben aber auch gegen die im Moment beste Mannschaft Österreichs verloren."

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