Argentinien nach WM-Titel: Ein Land im Ausnahmezustand

Argentinien nach WM-Titel: Ein Land im Ausnahmezustand
Wechselbad der Gefühle für Argentinier. Nach entscheidendem Treffer von Gonzalo Montiel zum 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen kannte die Freude keine Grenzen mehr.

Millionen Menschen in Argentinien haben den Titel ihrer Nationalmannschaft um Superstar Lionel Messi bei der Weltmeisterschaft in Katar frenetisch gefeiert. Fans in den Straßen der Hauptstadt Buenos Aires und anderer Teile des südamerikanischen Landes bejubelten bereits die Treffer von Messi (23. Minute) und Ángel di Maria (36.) zum 2:0-Halbzeitstand gegen Frankreich ausgelassen, wie im Fernsehen am Sonntag zu sehen war. Nach dem entscheidenden Treffer von Gonzalo Montiel zum 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen kannte die Freude keine Grenzen mehr.

Bilder eines historischen Tages:

 

Argentinien nach WM-Titel: Ein Land im Ausnahmezustand

Nach dem Sieg gegen Frankreich schossen die Emotionen bei vielen Fans hoch.

Argentinien nach WM-Titel: Ein Land im Ausnahmezustand

Der Moment, in dem Argentinien zum Fußball-Weltmeister wurde.

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Zuvor lagen die Nerven teilweise auch blank.

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Public Viewings landesweit waren bestens besucht.

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Viele Straßen in Argentinien waren während des WM-Finales hingegen wie ausgestorben.

"Weltmeister! Messis Argentinien berührt den Himmel in Katar", schrieb die argentinische Zeitung La Nación. Die Fans in Buenos Aires versammelten sich in Massen rund um den Obelisken. Die Gegend war bereits für den Verkehr gesperrt gewesen, Busse fuhren nicht mehr, Geschäfte schlossen früher. Buenos Aires und andere Städte boten mit Großleinwänden im Sommer auf der Südhalbkugel von Mittag an auf Public Viewing an, Bars und Restaurants lockten mit Sonderangeboten zum Fußballschauen.

Die Hoffnung auf den ersten WM-Titel seit 1986 und den dritten insgesamt war vor allem gestiegen, nachdem Argentinien im Halbfinale mit 3:0 gegen Kroatien gewonnen hatte. Die Anspannung war in jeder Ecke der Hauptstadt und in dem ganzen fußballverrückten Land von Messi und Diego Maradona zu spüren. Der sportliche Triumph stellt einen Lichtblick in Argentiniens wirtschaftlicher Dauerkrise mit galoppierender Inflation dar.

Manche folgten für den Erfolg dabei auch ihrem Aberglauben. So schaute der argentinische Präsident Alberto Fernández das Finale zu Hause. Dahinter steckt eine lange Tradition argentinischer Staatschefs: Sie zogen es nach der 0:1-Niederlage der Südamerikaner gegen Kamerun bei der WM in Italien 1990 in Anwesenheit des damaligen Präsidenten Carlos Menem vor, den Spielen der Albiceleste bei einer WM fernzubleiben.

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