Zum Finale der WM: Katar wird den Westen noch lange beschäftigen

Zum Finale der WM: Katar wird den Westen noch lange beschäftigen
Mit dem Schlusspfiff scheint die Mission des Emirats erst so richtig zu beginnen. Die Versuchungen sind groß, Institutionen anfällig. Die Ignoranz des Westens ist ein Mitgrund für die besorgniserregenden Umstände.
Philipp Albrechtsberger

Philipp Albrechtsberger

Die vierte Adventkerze ist gelöscht, und Argentinien ist neuer Fußball-Weltmeister. An den Zeitpunkt des weltumspannenden Sportspektakels in Katar hat man sich in unseren Breiten auch nach vier Wochen noch immer nicht gewöhnt, wenngleich Termindebatten sich als die unwichtigsten herausgestellt haben bei diesem Menschheitsereignis, das die Welt noch einige Zeit beschäftigen dürfte.

Sportlich lässt sich zusammenfassen: Fußball ist auch in der Wüste ein fantastisches Spiel und weitgehend immun gegen all die krankhaften Ausformungen, die das Business mittlerweile angenommen hat. Dass die FIFA von „der besten Weltmeisterschaft aller Zeiten“ fabuliert, ist wenig überraschend und dennoch an Zynismus kaum zu überbieten. Die Praktiken und das Selbstverständnis des Weltverbandes sind hauptverantwortlich für das Bild, das der Fußball im Speziellen und der organisierte Weltsport im Allgemeinen abgibt. Korruption höhlt jedes System aus, bis irgendwann nur noch die Hülle übrig bleibt. Der Fußball ist ein prominentes Opfer, längst aber nicht das einzige.

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