Arbeitsmigrant in Katar: "Ich fühlte, ich würde jemandem gehören"

Arbeitsmigrant in Katar: "Ich fühlte, ich würde jemandem gehören"
Malcolm Bidali erlebte mehrere Jahre Ausbeutung und Unterdrückung in Katar. Dennoch versteht der Kenianer, dass seine Landsleute im WM-Land ihr Glück suchen.

Auf einmal war Malcolm Bidali verschwunden. Der Arbeitsmigrant aus Kenia, der in Katar als Security gearbeitet hatte, hat die menschenunwürdige Behandlung der Arbeiter 2021 in einem Blog öffentlich gemacht. Von einem Tag auf den anderen war er einfach weg. Wie sich später herausstellte, war Bidali verhaftet worden. Der Vorwurf: Die Veröffentlichung von Falschnachrichten auf Social Media, bezahlt von "ausländischen Agenten". Er wurde laut Spionageakt angeklagt. Es drohten harte Strafen.

Nur mit der Hilfe von NGOs und der ILO (die UN-Behörde Internationale Arbeitsorganisation) kam Bidali nach 30 Tagen Einzelhaft frei. Heute lebt der 30-Jährige wieder in Kenia. Mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung tourte er durch Deutschland, mit der "Südwind Speakers Tour" war er kürzlich in Wien zu Gast und sprach mit dem KURIER.

Arbeitsmigrant in Katar: "Ich fühlte, ich würde jemandem gehören"

Malcolm Bidali war 30 Tage in Einzelhaft, weil er einen Blog führte

Bidalis Geschichte beinhaltet vieles, was an der WM in Katar kritisiert wird – allen voran die menschenunwürdige Behandlung von ausländischen Arbeitskräften, die mangelnde Meinungsfreiheit und willkürliche Verhaftungen und Abschiebungen.

Was war es, das Sie in Ihrem Blog geschrieben haben, das den Behörden so missfiel?

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