„Ich bin seit 21 Jahren Pfarrer in der Gemeinde. Ich wurde gefragt und bin es gewohnt, in der Not zu helfen“, erklärt Christoph Pelczar.
"Rapid bleibt große Liebe"
Pikantes Detail beim violetten Partnerverein: Der Stripfing-Obmann ist der breiteren Öffentlichkeit als „Rapid-Pfarrer“ bekannt: „Rapid wird immer meine große Liebe im Fußball bleiben.“
Stripfing ist hingegen die große Liebe von Erich Kirisits. Der Mäzen war einmal sogar als Rapid-Präsident im Gespräch, steckte viel Geld in den damaligen Amateurverein. Nur die Infrastruktur wuchs nicht mit. Aktuell wird beim FAC in Floridsdorf gespielt.
Der verpflichtende Umbau in Stripfing wurde erst unter Pelczar gestartet – viel zu spät. Deswegen soll ein juristischer Trick helfen: Der Vereinssitz wurde nach Deutsch-Wagram verlegt.
Die neue Adresse liegt noch im Heimatbundesland (das ist Liga-Vorgabe), aber weniger als die maximal erlaubten 20 km von der Austria-Arena entfernt, um ab Sommer dort kicken zu dürfen.
„Mit mir wird es keine unrechten Dinge geben“, sagt Pelczar zum KURIER und führt aus: „Wir wollen Stripfing als attraktivsten Verein im Weinviertel und als Zentrum der Region Gänserndorf mit insgesamt 100.000 Einwohnern aufbauen. Wir arbeiten an einer Nachwuchs-Offensive und haben jetzt die Energie für etwas Nachhaltiges. Die Bundesliga soll uns noch eine Chance geben.“
"Baby nicht fallen lassen"
Mäzen Kirisits wird weiter einzahlen („Er hat mir versprochen, dass er sein Baby nicht fallen lässt“), Pelczar soll die Zahl der Schäfchen vergrößern: „Unsere Worte müssen Fleisch werden.“
Für die erste Instanz hilft aber nur noch beten. „Wir könnten für die 2. Instanz etwas nachlegen, ich gebe nicht auf.“
Mehrfach wird gezittert
Aufgeben will auch Matthias Gebauer nicht, obwohl der Wind für den SKN-Manager nach dem Wolfsburg-Aus rau wird. Über Vermittlung von Spielermanager Frank Schreier gibt es Interesse von potenziellen Geldgebern – die Gespräche gehen gerade ins Finale, zu spät für die Abrechnung in 1. Instanz.
Die meisten der teuren Spielerverträge laufen bis 2025. Wie sich die Lizenz dennoch ausgehen soll? „Es gibt bei den Fixkosten einige Punkte, die wir streichen oder absenken können.“ Für den Tiroler bleibt „nur ein großes Fragezeichen: Einige treue Partner haben Absichtserklärungen, aber noch keine Verträge für die kommende Saison vorgelegt. Da ist die Frage, ob das der Liga reicht.“
Hat die Liga Zukunft?
Bei mehreren Vereinen wird es laut KURIER-Recherchen nicht reichen.
In der 2. Instanz geht es dann um die Existenz der 2. Liga in aktueller Form. Bleiben zu viele Vereine ohne Lizenz, ist die gesamte Bundesliga-Struktur mit 28 Vereinen gefährdet.
Gut möglich, dass die Bundesliga, ihre Vereine und der ÖFB bald in einer Krisensitzung klären, ob sich, wie festgelegt, zwei Profi-Ligen noch ausgehen und Sinn ergeben?
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