Zum Hintergrund: 2014 hatte der damalige linke Verteidiger für Silvester Pyrotechnik eingekauft. Durch eine Unachtsamkeit explodierte ein Böller am 23. November 2014 in Schickers linker Hand und zerfetzte diese.
Das geschmacklose Plakat der Hoffenheim-Fans stimmt also nicht einmal inhaltlich.
„Ich überlege noch“
Schicker kämpfte sich als Kicker zurück, wurde Sportdirektor, in Graz zum Helden – und jetzt soll er Hoffenheim dennoch zusagen? „Ich überlege noch und muss ein Gefühl bekommen, ob ich in Hoffenheim in meiner Arbeit wirklich frei entscheiden könnte“, sagt Schicker.
Gut möglich, dass ein Fan-Transparent den Sturm-Fans eine Fortsetzung mit Erfolgsfaktor Schicker bescheren wird.
Der Kader-Bastler will sich jedenfalls nichts nachsagen lassen und wickelt nach der rauschenden Double-Feier die nötigen Transfers im Eiltempo ab. „Schnegg wird in die MLS verkauft“, bestätigt Schicker. Um knapp 2 Millionen Dollar wechselt der 25-jährige Linksverteidiger David Schnegg zum früheren Klub des Ex-Rapidlers Taxi Fountas, Washington DC.
Als Nachfolger soll nach dem Europacup-Play-off von Hartberg Manuel Pfeifer zurückkommen. Der 24-Jährige wurde bei Sturm ausgebildet.
Rapid hätte Pfeifer auch gerne gehabt, die Grazer haben (neben der Champions League) aber mittlerweile finanziell viel mehr zu bieten.
Noch ein Linksverteidiger könnte kommen, wenn FC Zürich Leihspieler Amadou Dante fix verpflichtet. Schicker: „Bis Ende Mai läuft die Kaufoption von Zürich.“
Champions League oder ablösefreier Abschied?
So wie Schicker müssen sich auch Otar Kiteishvili und David Affengruber bis Ende der Woche entscheiden. Die Champions League könnte ein Argument sein, die auslaufenden Verträge doch noch zu verlängern.
Koller und Huskovic auf der Schicker-Liste
Innenverteidiger Affengruber würde durch den Kauf von Altachs Paul Koller ersetzt. Schicker sagt über den 22-Jährigen: „Ein Linksfuß, der sich sehr gut entwickelt hat.“
Und auch am Austria-Stürmer Muharem Huskovic, 21, gibt es großes Interesse: „Sehr interessantes Profil.“
Auch hier dürfte der Kauf des U-21-Teamspielers nach einem Abgang eines Sturm-Spielers angestrebt werden.
Österreicher gesucht
Warum die Grazer nach erfolgreichen Jahren mit Legionären plötzlich wieder am österreichischen Markt wildern? Die Antwort liegt in den UEFA-Regularien.
Für die Champions League dürfen maximal 25 Spieler genannt werden. Mindestens acht Kicker müssen als „lokal ausgebildet“ gelten.
Das sind entweder Talente, die bei Sturm drei Jahre lang entwickelt wurden. Oder eben Österreicher, die „vom Verband ausgebildet“ wurden.
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