Europacup-Wahnsinn: Elfmeter-Rekord, Rote Karten und VAR-Drama

Europacup-Wahnsinn: Elfmeter-Rekord, Rote Karten und VAR-Drama
Der Europacup-Donnerstag hatte viel zu bieten. Neben irren Elfer-Dramen, Roten Karten und VAR-Wahnsinn sorgte auch ein Rassismus-Eklat für Aufsehen.

Während es Rapid mit einem 2:0-Heimsieg gegen Trabzonspor souverän und ohne großen Aufreger in das Play-off zur Europa League geschafft hat, ging es auf anderen Plätzen heiß her. Lange Nachspielzeiten, ein Elfmeter-Rekord, kontroverse VAR-Entscheidungen und ein Rassismus-Eklat sorgten Donnerstagnacht für dramatische Wendungen in der dritten Qualifikationsrunde der Europa sowie Conference League. 

Elfmeter-Rekord in Amsterdam

Ajax Amsterdam hatte vor dem Heimspiel gegen Panathinaikos Athen eine gute Ausgangslage: Ein Sieg oder Unentschieden reichte zur Qualifikation für die Play-offs zur Europa League. Bis zur 89. Minute hielt Ajax ein torloses Remis, ehe Tete für die Griechen traf und eine Verlängerung erzwang.

Doch auch nach den folgenden 30 Minuten stand kein Sieger in diesem Duell fest und so ging es in ein außergewöhnlich langes Elfmeterschießen. In diesem avancierte Ajax Torwart Remko Pasveer zum Helden. Der 40-Jährige hielt insgesamt fünf Strafstöße der Griechen. Bei einem Endstand von 13:12 konnten die Niederländer erst nach dem 34. Versuch des Elfmeterschießens das Spiel für sich entscheiden - UEFA-Rekord! So durfte auch Ajax Brian Brobbey noch jubeln, der zuvor schon zweimal für die Entscheidung im Krimi hätte sorgen können, doch beide Elfer vergab.

Der bisherige Elfer-Rekord datierte aus dem Jahr 2007, als es bei der U21-Europameisterschaft im Halbfinale zwischen der Niederlande und England nach 32 Elfmetern eine Entscheidung gab.

In der nächsten Runde trifft Ajax nun auf den polnischen Club Jagiellonia Bialystok.

Chaos in Polen

Drei Rote Karten, vier VAR-Entscheidungen und ein Rassismus-Eklat: Das Rückspiel zwischen St. Gallen und Slask Wroclaw war kein Spiel für schwache Nerven. Die Schweizer nahmen einen 2:0-Hinspielsieg mit nach Polen und hatten gleich zu Beginn Glück, als ein Tor der Breslauer vom VAR zurecht aberkannt wurde (10.). Nach 21 Minuten ging St. Gallen dann in Führung, ein Ausscheiden schien nicht mehr gefährdet.

Doch dann kamen die schwarzen sieben Minuten für die Eidgenossen: Schwarz (41.), Samiec-Taler (43.) und Petkov (45+3.) brachten die Polen innerhalb kürzester Zeit mit 3:1 in Führung, stellten insgesamt auf 3:3. 

Kurz nach der Pause dann der nächste Eklat. St. Gallen Goalie Lawrence Zigi monierte beim Schiedsrichter von den Zuschauern rassistisch beleidigt worden zu sein. 

Wie die Blick berichtet, waren demnach immer wieder Affenlaute in Zigis Richtung zu hören. Referee Duje Strukan signalisierte, dass beim nächsten Vergehen Feierabend ist. Der Mann wurde kurz darauf vom Ordnerdienst entfernt. 

UEFA Conference League qualifying - Slask Wroclaw vs FC St Gallen

VAR-Wahnsinn in der Schlussphase

Danach passierte lange nicht viel, bis zur 75. Minute. Torschütze Petkov holte einen Elfmeter für die Heimelf heraus, nach Studium der VAR-Bilder entschied Strukan aber auf Schwalbe und schickte Petrov mit Gelb-Rot vom Platz.

In der zehnten Minute der Nachspielzeit entschied Strukan erneut auf Strafstoß, diesmal allerdings für die Schweizer. Matias Nahuel auf seiten der Polen sah wegen Kritik seine zweite gelbe Karte und musste ebenfalls vom Spielfeld.

Den anschließenden Strafstoß verschoss Christian Witizg. Doch wieder schritt der VAR ein und entschied auf eine Wiederholung des Strafstoßes, da Goalie Rafal Leszczynski nicht auf der Linie stand.

Willem Geubbels behielt in der Folge die Nerven und traf (90+18.). Kurz darauf wurde auch Arnau Ortiz mit Gelb-Rot innerhalb weniger Sekunden vom Platz gestellt, waren die Polen nur mehr zu acht.

Nach 24 Minuten Nachspielzeit pfiff der kroatische Schiedsrichter dann ab. Die Schweizer steigen ins Play-off auf und treffen dort auf Trabzonspor. 

Elfer-Drama auch in Krakau

Wisla Krakau, das in der Europa League an Rapid scheiterte, setzte sich gegen den slowakischen Vertreter Spartak Trnava ebenfalls nach einem langen Elfmeterschießen durch. Mit einem 2:0 zuhause gegen die Slowaken retteten sich die Polen nach dem 1:3 im Hinspiel in die Verlängerung. In dieser gingen sie dann sogar mit 3:0 in Führung, ehe sie noch einen Gegentreffer hinnehmen mussten - Elfmeterschießen!

Erst nach dem 28. Schützen stand Wisla Krakau als Sieger fest. Die Polen treffen im Play-off zur Conference League auf den belgischen Club Cercle Brügge mit Trainer Miron Muslic.

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