Admira trotzt Salzburg Punkt ab
Nein, so spielt keine Meistermannschaft. Und schon gar nicht eine, die Meister werden will. Auch im zweiten Nachtragsspiel des Frühjahrs kam Salzburg nicht über ein 1:1 in der Fremde hinaus. Nach dem Remis bei der Admira beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf Tabellenführer Austria elf Punkte, vor der Winterpause waren es nur sieben gewesen.
Im 500. Spiel in der Ära von Red Bull in Salzburg muss dem Titelverteidiger wohl nicht nur das Ergebnis zu denken geben. Neben Leidenschaft fehlte es auch an Präzision beim Favoriten. Je näher die Salzburger dem gegnerischen Strafraum kamen, desto unentschlossener gingen sie ans Werk. „Es hat die Bereitschaft gefehlt“, sagte Salzburg-Coach Schmidt, „so haben wir uns den Sieg einfach nicht verdient“.
Dabei hatten ihnen die Gastgeber durchaus Räume zugestanden. Im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften der Bundesliga vergaßen die Admiraner auch gegen Salzburg nicht auf ihre offensive Ausrichtung.
Nur einmal bestraften die Gäste das offensive Auftreten: Mane setzt sich auf der linken Seite durch und legt ab für den völlig frei stehenden Leitgeb, der den Ball in aller Ruhe platzieren kann (16.). Doch das Tor stärkt eher den Tabellenletzten, der in Folge mutiger auftritt und noch vor der Pause belohnt wird. Eine hohe Flanke legt der ehemalige St. Pöltner Segovia per Kopf auf Tito ab. Der zweite Neuzugang hat vor dem Tor alle Zeit der Welt, den Ball mit der Brust anzunehmen und trifft per Volleyschuss (44.).
Nur noch einmal wird Salzburg wieder gefährlich – und zwar noch in Hälfte eins: Der erneut starke Macho im Tor entschärft die Top-Chance von Berisha. Danach war die Admira, die mit dem Remis die Rote Laterne an Wr. Neustadt abgab, auf Augenhöhe. „Mit noch mehr Mut wäre sogar mehr gewesen“, sagte Admira-Trainer Kühbauer, „aber der Punkt ist gut für den Schädel“.
Tabelle Bundesliga | ||||||||
1. | Austria Wien | 25 | 19 | 4 | 2 | 61:18 | 43 | 61 |
2. | Red Bull Salzburg | 25 | 14 | 8 | 3 | 58:28 | 30 | 50 |
3. | Rapid Wien | 25 | 12 | 5 | 8 | 40:26 | 14 | 41 |
4. | SK Sturm Graz | 25 | 11 | 7 | 7 | 38:32 | 6 | 40 |
5. | WAC | 25 | 9 | 8 | 8 | 36:36 | 0 | 35 |
6. | SV Ried | 25 | 9 | 4 | 12 | 41:38 | 3 | 31 |
7. | SV Mattersburg | 25 | 7 | 5 | 13 | 26:49 | -23 | 26 |
8. | Wacker Innsbruck | 25 | 7 | 1 | 17 | 21:52 | -31 | 22 |
9. | FC Admira | 25 | 5 | 6 | 14 | 35:51 | -16 | 21 |
10. | SC Wr. Neustadt | 25 | 5 | 6 | 14 | 18:44 | -26 | 21 |
FC Admira Wacker Mödling - FC Red Bull Salzburg 1:1 (1:1) Maria Enzersdorf, Trenkwalder Arena, 2.349, SR Dintar.
Torfolge: 0:1 (16.) Leitgeb 1:1 (44.) Tito
Admira: Macho - Weber, Schösswendter, Ebner, Auer (91. Drescher) - Schachner, Thürauer (82. Toth) - Seebacher, Schwab, Tito - Segovia (83. Sax)
Salzburg: Walke - Klein, Schiemer, Vorsah, Ulmer - Ilsanker (69. Hinteregger) - Kampl (76. Alan), Leitgeb, Berisha (60. Teigl), Mane - Soriano
Gelb-Rote Karte: Seebacher (79./Foulspiel)
Gelbe Karten: Schachner bzw. Ilsanker, Schiemer, Ulmer, Vorsah, Klein
Dietmar Kühbauer (Trainer Admira): "Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung. Für die Jungs ist dieses positive Ergebnis wichtig. Wir sind vor der Pause mit einer schönen Aktion zum Ausgleich gekommen und haben auch danach nicht mehr viel zugelassen. Für den Kopf ist dieses Ergebnis enorm wichtig. Wir haben uns sehr gut präsentiert und schöpfen daraus Kraft für die nächsten Spiele."
Roger Schmidt (Trainer Salzburg): "Das war heute auf allen Gebieten zu wenig von uns. Spielerisch und auch mental. Wir hätten die frühe Führung mehr ausnützen müssen. Aber beim Ausgleich haben wir uns auskontern lassen. Wenn man sich so naiv anstellt, hat man es auch nicht verdient, zu gewinnen. Kein Spieler hat so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Es waren zu viele Fehler dabei, wir haben uns das anders vorgestellt."
Kommentare