Ada Hegerberg: Norwegens Fußball-Rebellin im Fokus
Bei der EM sind alle Augen auf Ada Hegerberg gerichtet: Eine der besten Fußballerinnen der Welt kehrt zurück auf die Bühne der großen Fußball-Turniere. Sie ist ein sportliches und politisches Phänomen. Schon mit 16 Jahren war sie Torschützenkönigin in der ersten norwegischen Liga und ging mit 19 nach Lyon. Hegerberg, seit Sonntag 27 Jahre alt, gewann mit dem französischen Klub seit 2014 sechs Mal die Champions League. 2020 musste sie verletzungsbedingt fast das ganze Jahr pausieren. Sarah Puntigam hat in ihrer Zeit bei Montpellier gegen Lyon und Hegerberg gespielt: "Sie ist eine Super-Athletin, will immer gewinnen und beißt sich immer voll rein."
Hegerberg ist aber nicht nur fußballerisch außergewöhnlich, sondern auch gesellschaftspolitisch: Mit nur 21 Jahren boykottierte sie das norwegische Nationalteam. Ada Hegerberg hat sehr präzise benannt, welch sexistische Kultur im vorgeblich so progressiven norwegischen Verband herrschte. Im Alleingang und gegen wüste Beschimpfungen in der Heimat. Fünf Jahre später kehrt sie zurück zu einem Verband, in dem nun Equal Pay gilt. Und Hegerberg hat mit Lise Klaveness eine Verbündete. Die 41-Jährige ist seit April die erste Präsidentin des norwegischen Fußballverbandes.
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