Abstieg besiegelt: Österreich verliert das Heimspiel gegen Kroatien
Österreich beendete nach einem 1:3 gegen Vize-Weltmeister Kroatien die Liga A der Nations League mit vier Punkten am Konto als Gruppenletzter und steigt damit aus der höchsten Klasse ab, die Kroaten feierten Platz eins. Letztlich hielten die zwei September-Auftritte der Österreicher nicht, was die ersten drei Juni-Spiel versprochen hatten.
ÖSTERREICH - KROATIEN 1:3 (1:1)
Tore: 0:1 ( 6.) Modric, 1:1 ( 9.) Baumgartner, 1:2 (69.) Livaja, 1:3 (72.) Lovren.
Gelbe Karten: Sabitzer, Posch bzw. Perisic, Lovren.
Österreich: Lindner - Posch (62. Wöber), Danso, Alaba - Trimmel (62. Lainer), X. Schlager, Seiwald, Sabitzer - Baumgartner (82. Schmid) - Gregoritsch (82. Onisiwo), Arnautovic (62. Cham).
Kroatien: Livakovic - Stanisic, Lovren, Gvardiol, Barisic (62. Sosa) - Modric, Brozovic (18. Majer), Kovacic (84. Pasalic) - Vlasic (84. Kramaric), Budimir (62. Livaja), Perisic.
Ein stimmungsvoller Fußballabend im Happel-Stadion vor 45.700 Zuschauern wurde gegen Kroatien zum Auswärtsspiel für Österreichs Nationalteam. Freundliche Worte und eine Umarmung gab es vorab zwischen den Kapitänen Alaba und Modric, die bei Real Madrid erfolgreich den Doppelpass pflegen.
Wie schon beim Sieg in Osijek setzte Teamchef Ralf Rangnick auf eine Dreier-Abwehr mit Danso im Zentrum, Trimmel und Sabitzer agierten über die Flanken, Gregoritsch bildete mit Arnautovic das Sturmduo. Baumgartner erhielt eine Chance in der Startelf offensiv im zentralen Mittelfeld.
Nach sechs Minuten hatte Alaba gegen Modric das Nachsehen, als die Kroaten eine Überzahl auf der rechten Seite ausnützten und der Superstar Kroatien mit einem Schuss ins kurze Eck in Führung brachte. Der lautstarke Jubel der Kroaten währte nicht lange. Baumgartner köpfelte eine Flanke von Sabitzer mit dem Hinterkopf zum 1:1 ins Netz (9.). Unterhaltsamer hätte das Duell nicht beginnen können.
Augenweide
Es war ein wahres Vergnügen Modric bei seiner Arbeit zuzusehen. In jeder Situation hatte der Spielmacher eine spielerisch elegante Lösung parat.
Aber auch die Österreicher konnten mit gutem Positionsspiel durchaus mit gelungenen Aktionen aufwarten. Eine, eingeleitet von Alaba über Arnautovic und Gregoritsch hätte sich ein Tor verdient, der Schuss von Baumgartner zischte nur haudünn am langen Eck vorbei (23.). Österreich fand richtig gut in die Partie und immer mehr Kontrolle. Schlager eroberte und behauptete Bälle, der umtriebige Baumgartner gefiel mit seiner Technik, hätte beinahe ein zweites Tor folgen lassen (36.). Knapp vor der Pause hätte Österreich in Führung gehen müssen, Schlager brachte Arnautovic in Position, dessen Schuss aufs lange Eck Goalie Livakovic parierte (44.).
Die Kroaten nützten die Pause um ein wenig mehr Aggressivität in ihr Spiel zu bringen und somit für mehr Unruhe zu sorgen. Rangnick reagierte nach einer Stunde, brachte neue Kräfte, darunter Debütanten Cham, und stellte auf eine Viererkette in der Abwehr um. Eine Maßnahme, die für seine Mannschaft keine Früchte tragen sollte und letztlich nach hinten losging. Denn Österreich verlor im Finish das Duell mit dem Vize-Weltmeister.
Große Klasse
Ihre Klasse präsentierten die Kroaten bei der abermaligen Führung. Nach missglückten Störversuchen der Österreicher im Mittelfeld ging es schnell in die Offensive, Perisic flankte, Wöber verlor das Duell mit Livaja, der zum 1:2 einnickte (69.). Drei Minuten später wurde das Happel-Stadion endgültig ein kroatisches Tollhaus, als Lovren nach einem kurz abgespielten Eckball übersehen wurde und völlig allein per Kopf den dritten Treffer erzielte.
Ein Doppelschlag entschied das Spiel, die bis dahin stark spielenden Österreicher machten es den Kroaten in diesen Situationen zu leicht.
Perisic hatte kurz danach die nächste Großchance. Kroatien, den Gruppensieg vor Augen, agierte auf Hochtouren, Österreich musste trachten eine Pleite zu verhindern. Cham verbuchte noch eine Einschussmöglichkeit. Österreich hatte viel investiert und nichts gewonnen.
In diesem Jahr folgen noch zwei Testspiele im Rahmen des November-Trainingslagers gegen Andorra und Europameister Italien, ehe 2023 mit der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland tatsächlich der Ernst beginnt.
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