77 Tage vor der WM: Favoriten und Flop-Kandidaten
Spanien und Brasilien waren die großen Gewinner beim Auftakt der WM-Vorbereitung in diesem Jahr. Das
KURIER-Barometer für neun Anwärter und Hoffnungsträger für die WM in Russland von 14. Juni bis 15. Juli.
Spanien
Die Weltmeister von 2010 erreichte gegen Deutschland, Weltmeister 2014, ein Remis und fertigte am Mittwoch die Argentinier 6:1 ab. Hauptdarsteller des Abends war Isco von
Real Madrid. Der 25-Jährige liebt Teamchef Julen Lopetegui: „Im Nationalteam habe ich das volle Vertrauen des Trainers. Vielleicht bin ich in Madrid das Problem. Ich weiß nicht, wie ich Zidanes Vertrauen bekommen kann.“
Brasilien
In den Reigen der Mitfavoriten reihte sich nach dem 3:0 in Russland und dem 1:0 gegen Deutschland in Berlin Brasilien (letzter WM-Titel 2002) ganz hoch oben ein. Zudem gelang 1358 Tage nach dem 1:7-Semifinal-Debakel bei der Heim-WM die Revanche. Unter Teamchef Tite gab es in den 19 Spielen erst eine Niederlage. Bis dato ist vor der WM nur noch ein Test fixiert – der am 10. Juni in Wien gegen Österreich.
England
Wenn die Defensive Titel gewinnt, ist England hoch einzuschätzen, denn unter
Gareth Southgate steht die Defensive gut da. Nach fünf Spielen ohne Gegentreffer brach Italien den Torbann der Engländer – allerdings nur durch einen Elfer, den Schiedsrichter Aytekin erst nach Konsultation des Video-Referees gab. 2018 hatte mit einem 1:0 in den Niederlanden begonnen.
Deutschland
Bei der ersten Niederlage seit dem EM-Semifinale 2016 setzte
Jogi Löw sieben Neue gegenüber dem 1:1 im Test am Freitag gegen Spanien ein: Trapp, Plattenhardt, Rüdiger, Gündogan, Sané, Goretzka und Gomez. Real-Madrid-Star Toni Kroos war stocksauer und sagte: „Wir haben gesehen, dass wir nicht so gut sind, wie es uns manchmal eingeredet wird oder auch einige bei uns denken.“ Und er legte nach: „Einige hatten die Chance, sich zu zeigen, aber das haben sie nicht getan. Ist gut zu sehen, dass noch einiges fehlt. Wir haben noch eine Menge Luft nach oben.“ Der nächste WM-Testlauf steigt am 2. Juni im ausverkauften Klagenfurter Stadion gegen Österreich. Letzter Testgegner vor der WM ist Saudi-Arabien.
Frankreich
Ein Remis im November gegen Deutschland und ein Sieg gegen Wales waren ein guter Auftakt der WM-Vorbereitung. 2018 begann mit einem bitteren 2:3 gegen Kolumbien, Mittwoch gab es einen klaren 3:1-Sieg in Russland. Dabei traf Jungstar Mbappe zwei Mal.
Mexiko
Die Lateinamerikaner machen sich mit Tests gegen europäische Teams WM-fit. Im November gab es ein Remis in Belgien und einen Sieg in Polen, 2018 startete mit Siegen gegen Bosnien und Island. Am Mittwoch gab es mit dem 0:1 gegen Kroatien einen Dämpfer. Zudem brach sich Frankfurt-Legionär Salcedo das Schlüsselbein.
Portugal
Harte Tests sind für den Europameister Mangelware. Im November reichte es zu einem Sieg gegen Saudi-Arabien und einem Remis gegen die USA. Das Länderspieljahr begann mit einem mageren 2:1-Heimsieg gegen Ägypten und einem peinlichen 0:3 gegen die Niederlande.
Argentinien
Der peinliche Auftritt beim 1:6 machte sogar vergessen, dass das Länderspieljahr am Freitag mit einem 2:0 gegen Italien begonnen hatte. Die argentinische Tageszeitung Clarin X: „Ohne Messi erlebte das Team gegen Spanien einen Albtraum.“ Der Superstar war angeschlagen und verfolgte das Debakel von der Tribüne aus.
Russland
Die Spieler von Teamchef Stanislaw Tschertschessow haben das Siegen verlernt. Letzten Oktober wurde Südkorea geschlagen. Danach folgten ein Remis gegen den Iran, ein 0:1 gegen Argentinien, ein 3:3 gegen Spanien. 2018 startete mit 0:3 gegen Brasilien und 1:3 gegen Frankreich. Im Rahmen des Trainingslagers in Seefeld spielen die Russen ihren nächsten Test am 30. Mai in Innsbruck gegen Österreich.
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