Während Baumgartner (später Spanien-Legionär und Rapid-Trainer) oft Gast im Austria-Legendenklub ist, wurde Koncilia dort seit Langem nicht gesehen. Fahrten nach Wien sind Koncilia, der in Bad Ischl mit seiner jungen Frau ein Hotel führt, zu weit. Aus verständlichem Grund. Ihm, der als gnadenloser Profi weder Feind noch Freund (Mitspieler fürchteten seine Wutausbrüche) schonte und den man für unverwundbar hielt, macht Altersdiabetes zu schaffen. Koncilias Sehvermögen ist limitiert. Im Herbst musste ihm der linke Fuß amputiert werden.
Immer selbstbewusst
Resignieren kennt Koncilia nicht. Vielmehr passt’s zu seiner Einstellung und zu seinem Selbstbewusstsein, als er vor seinem 75er via Austria-Presseagentur wissen ließ, dass er auch mit Prothese bereits wieder den Golfschläger schwingt.Galt Stefan Konciila, Friedls Sohn aus erster Ehe, bis zu einer Verletzung als großes Tormanntalent, so hat dessen Halbbruder Esteban die Golf-Leidenschaft vom Papa geerbt. Der traut dem 14-Jährigen eine Karriere als Profi-Golfer zu.
Auch Josef Hickersberger, in dessen Teamchef-Ära Koncilia bei der WM 1990 der Tormanntrainer des ÖFB-Teams war, ist golf-besessen. Auch Hickersberger, der einen Schlaganfall verkraften musste, empfindet das Wandern von einem Green zum anderen als beste Therapie.
Von seinem Zweitwohnsitz in Marbella aus, wo Hickersberger die Driving Ranch frequentiert, versuchte er vergeblich Koncilia telefonisch zu erreichen. Vielleicht klappt’s mit der Kontaktaufnahme bis 27. April. Wenn Sir Josef 75 wird.
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