4:0 - Rapid demütigt die Austria

Violette Tristesse, grüne Freude: Austria (Monschein) standen im Schatten, die Rapidler durften kollektiv jubeln.
326. Derby: Rapid bestraft die vielen Fehler der Austria gnadenlos effektiv und erreicht mit dem 4:0 Historisches.

Es war das 62. Bundesliga-Derby im Happel-Stadion, das letzte auf unbestimmte Zeit, vielleicht sogar für immer. Rapid wird es in guter Erinnerung behalten, die Austrianer werden dem Prater-Oval keine Tränen nachweinen nach der herben 0:4-Pleite, die wohl die letzten Europacup-Ambitionen ins Abseits stellte.

Die „Abschiedsvorstellung“ wurde zu einem unterhaltsamen und ansehnlichen Schauspiel. Zunächst hatten beide Fanlager zündende Ideen, die Benebelten vernebelten die Sicht.

Austria-Trainer Letsch stellte dem jungen Demaku im Mittelfeld Routinier De Paula zur Seite, Alhassan erhielt in der offensiven Rolle eine weitere Bewährungsprobe im Zentrum. Rapid reagierte auf den zuletzt aggressiveren Stil der Austria mit einer auf Konter ausgerichteten Startelf: Schobesberger ersetzte Kvilitaia als Mittelstürmer. Rechts hinten bekam Pavelic wieder einmal eine Chance, weil Auer angeschlagen fehlte. Damit hat Trainer Goran Djuricin alles richtig gemacht.

Schnelle Führung

Heiß ging es auch auf dem Feld her, die Austria trat von Anpfiff weg aggressiv auf, Rapid nahm Tempo und Intensität an und ging früh in Führung. Schaub flankte, beim Klärungsversuch verfehlte Alhassan den Ball, Stefan Schwabs Schuss mit dem an sich schwächeren rechten Fuß saß genau zum 1:0 (8.).

Beinahe hätte die Austria gleich danach die entsprechende Antwort parat, Pires schloss ein Solo aber nicht gut genug ab, sein Schuss strich am langen Eck vorbei.

Das Tempo blieb hoch, ebenso wie auf beiden Seiten die Fehlerquote. Die Veilchen agierten offensiv gefällig, aber nicht effektiv. So sprang Monschein bei einem Stanglpass von Venuto einfach über den Ball (21.). Dafür offenbarten die Violetten, bei denen das Fehlen von Holzhauser und Serbest nicht zu übersehen war, in der Rückwärtsbewegung Schwächen. konnte dies mit einem Kopfball nicht ausnützen (24.), wohl aber Thomas Murg nach Schobesberger-Vorlage mit einem sehenswerten Schuss zum 2:0 (42.).

4:0 - Rapid demütigt die Austria

Schobesberger (hinten) war vor seinem Tor nicht einzuholen.

Schobesbergers Speed 

Die Austria behielt zwar ihre Aggressivität, allerdings auch ihre Fehleranfälligkeit. Borkovic servierte im Spielaufbau Rapid einen Konter, den Philipp Schobesberger nach Traumpass von Berisha eiskalt  abschloss – 3:0 (51.).

Die Austria wählte als Ausweg  das maximale Risiko, entblößte noch mehr die Abwehr und wurde dafür vom Erzrivalen abgestraft. Noch vor der Rapid-Viertelstunde erhöhte der eingewechselte Giorgi Kvilitaia nach starker Kombination über Schwab, Bolingoli und Berisha mit seinem ersten Ballkontakt zum 4:0 (73.). Für die welken Veilchen gab es keinen Dünger mehr, der Erzrivale pflügte durch ihren Boden und vergab durch Kvilitaia und Schaub einen Kantersieg.

Statistisches am Rande: Erstmals gewann ein Wiener Klub in einer Saison drei Auswärtsderbys, Rapid war im Oktober 2017 in Cup und Liga  ebenso erfolgreich gewesen.

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