3:1-Sieg im Derby: Rapid verschärft die Krise der Austria
Es war ein durchaus gelungener Sonntag in Wien, der am Ende für die Rapidler zu einem Feiertag wurde. Beim ersten Derby des Jahres zwischen Austria und Rapid stand endlich wieder einmal ausschließlich der Sport im Fokus.
Weil die Anreise der Rapid-Fans zur Generali Arena diesmal klaglos verlief, weil es auf den Tribünen kaum Aufreger gab, sieht man eben von einem geschmacklosen Transparent der Austria-Fans und einem Kurz-Einsatz des Ordnerdienstes auf der Nordtribüne ab. Und nach dem Schlusspfiff gab es noch ein Gerangel auf der Tribüne. Rapid gewann die 329. Auflage jedenfalls 3:1.
Austria-Trainer Christian Ilzer krempelte seine Elf um und setzte auf eine Dreier-Abwehrkette mit Jarjue, Handl und Zwierschitz. Die Außenverteidiger Klein und Cavlan rückten vermehrt ins Mittelfeld vor, die Offensivgeister Grünwald und Sax sollten Stürmer Monschein unterstützen.
Rapid setzte nach dem 1:2 gegen den LASK auch im Derby auf eine Viererkette. Trotzdem gab es fünf Umstellungen. Tormann Knoflach, Auer als Rechtsverteidiger und Barac im Zentrum musste ein Verletztentrio (Strebinger, Schick und Hofmann) ersetzen. Nicht erzwungen war der Wechsel im Sturm: Kitagawa gab anstelle von Badji sein Startelf-Debüt. Die größte Überraschung war aber ein Debütant im Zentrum: Dalibor Velimirovic, 18.
Flotter Beginn
Die Phase des Abtastens dauerte nicht lange. Den ersten Fehler der Austria nützte Rapid eiskalt zur Führung aus. Schobesberger setzte sich gegen Cavlan durch, Jarjue hätte den Stanglpass locker klären können, servierte aber Thomas Murg den Ball, der ihn zum 1:0 unter die Latte knallte (7.). Die Antwort folgte auf den Fuß und entsprang abermals einem kapitalen Fehler. Einen verunglückten Rückpass von Barac erkannte Stürmer Christoph Monschein rechtzeitig, umkurvte Goalie Knoflach und schob zum 1:1 ein (10.).
Ausgeglichen
Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, nicht hochklassig, aber unterhaltsam, mit guten Chancen da und dort. Monschein und Sax hätten beinahe für das zweite Austria-Tor gesorgt, Schobesberger aus kurzer Distanz und Fountas mit einem Kopfball an die Stange konnten weitere Jarjue-Fehler nicht nützen. Ilzer reagierte, brachte Prokop für Jarjue und stellte auf eine Vierer-Kette und ein 4-2-3-1 um.
Doch ein Fehler des unsicheren Cavlan leitete die abermalige Rapid-Führung ein, der aber ein Handspiel von Auer voranging. Startelf-Debütant Kitagawa legte danach auf, Taxi Fountas schoss und Austrias Handl fälschte unhaltbar zum 1:2 ab (51.).
Die Austria, unter Zugzwang, wurde offensiver, Rapid hielt dagegen und suchte die Entscheidung. Austria hatte Glück, als Handl nach einem Rapid-Eckball den Ball an die Stange lenkte. Im Gegenzug konterten die Violetten nahezu perfekt, doch Monschein scheiterte an Knoflach.
Spannendes Finish
Die Spannung blieb dem Spiel bis zum Schluss erhalten, Rapids Auer musste bei einem Eckball per Kopf auf der Linie retten, umgekehrt verjuxte Schobesberger den Matchball. Letztlich gewannen die Hütteldorfer nicht unverdient 3:1, weil bei der Austria einige ihrer Normalform hinter hechelten und Badji aus einem Konter in der Nachspielzeit noch traf. Mit dem Derbysieg bleibt Rapid weiterhin Tabellensechster, hat aber schon doppelt so viele Punkte wie die Austria.
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