0:1 gegen WAC: Nach Pleite gibt es bei Austria Diskussionsbedarf

Die Austria geht als Tabellensiebenter und mit einer Enttäuschung in die WM- und Winterpause. Der lange und intensive Herbst wurde mit einem 0:1 daheim gegen den WAC abgeschlossen. Zwei Tore von WAC-Stürmer Baribo wurden aberkannt, Malone hatte per Kopf mit einem Lattenpendler Pech. Dafür traf Ballo eine Minute nach seiner Einwechslung zum 1:0-Sieg der Kärntner (82.).

Die 11.700 Austria-Fans bejubelten Muharem Huskovic bei dessen ersten Auftritt im Stadion nach dem schweren Autounfall, bedankten sich via Transparent bei Raimund Harreither für dessen langjähriges Engagement bei der Austria und forderten darüber hinaus den Rücktritt von Andreas Rudas, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats. Am 29. November steigt die Generalversammlung.

Tacheles reden

Im Europacup schied man als Gruppenletzter mit zwei Zählern aus, drei weniger als erhofft. Im Cup scheiterte man am Wiener Sport-Club, in der Meisterschaft geht der Kampf um die Top 6 höchstwahrscheinlich bis zur letzten Runde weiter. Bei den Gesprächen wird auch die Trainerfrage auf den Tisch kommen, da der Vertrag von Schmid im Sommer ausläuft und nur verlängert wird, wenn die Austria wieder in den Europacup kommt.

„Den Weg muss die sportliche Führung vorgeben“, stellt Ortlechner klar. Man möchte nicht ein LASK 2.0 sein, auch nicht Salzburg kopieren, sondern „die alte und neue Welt bei der Austria zusammenführen“. Da kaum Geld für Transfers vorhanden ist bei den finanziell gebeutelten Veilchen, wird man sich in der Kunst üben müssen, gute und ablösefreie Spieler nach Wien-Favoriten zu locken.

Genannt wird auch Aleksandar Dragovic, den es zurück nach Wien zieht. Dafür könnten Keles und Tabakovic die Veilchen noch im Winter verlassen.

In der kommenden Woche wird bei den Violetten ohnehin viel analysiert und gesprochen. Sportdirektor Manuel Ortlechner, Investoren-Berater Jürgen Werner, Trainer Manfred Schmid und AG-Vorstand Gerhard Krisch werden die Themen Sportliches und Finanzielles durchkauen.

Ortlechner referierte schon zuletzt bei der Sitzung des Kuratoriums und dämpfte dabei die Euphorie rund ums sportliche Zeugnis für den Herbst. „Es war nicht alles super, nicht mehr und nicht weniger“, war Ortlechner um eine nüchterne Betrachtung bemüht.

Salzburger Favoritensieg

Wie es sich für einen Winterkönig gehört, verabschiedete sich Salzburg mit einem Sieg in die Winterpause. Es war jedoch ein hartes Stück Arbeit, bis Matthias Jaissle und sein Team in Klagenfurt schließlich über einen 1:0-Sieg jubeln durften. Es hat sich ausgezahlt, nach dem harten Herbst noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren.

Spielerisch waren die Salzburger vor der Pause wie erwartet leicht im Vorteil, die gefährlichste Chance der ersten Halbzeit gab es jedoch für die Klagenfurter. Keeper Köhn konnte einen Pink-Schuss mit den Fingerspitzen gerade noch an die Stange lenken (31.). Die Gäste kombinierten gefällig, schafften es aber kaum, Gefahr zu erzeugen. Das lag vor allem daran, weil die Hausherren geschickt verteidigten und auch immer wieder gefällig nach vorne kamen. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte Salzburg. Nach einem Energieanfall von Dedic nahm sich Sesko den Ball perfekt mit und schoss trocken zur 1:0-Führung ein (55.). Die vorzeitige Entscheidung verpasste der Serienmeister zwar, überstand aber auch die Schlussoffensive der Klagenfurter unbeschadet. Die beste Ausgleichschance vergab Arweiler, der nur das Außennetz traf (88.).

Salzburg hat – mit Ausnahme der Teamspieler – zur Belohnung eine Woche frei, ehe bis 8. Dezember weitertrainiert wird.