Teamspieler verteidigen Systemänderung

Koller stellte vor dem Anpfiff um, aber auch während des Spiels.
Der Hauptgrund für das 1:2 gegen Island sei die schlechte Chancenauswertung gewesen.

Im möglicherweise wichtigsten Spiel seiner viereinhalbjährigen Amtszeit setzte Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller auf ein völlig neues Spielsystem - und musste es nach der ersten Hälfte wieder über den Haufen werfen. Mit einer Dreierkette und David Alaba als verkapptem Mittelstürmer gelang am Mittwoch in St. Denis beim 1:2 gegen Island, das den EM-Abschied bedeutete, wenig bis gar nichts.

Erst die Umstellung auf das gewohnte 4-2-3-1 brachte Besserung, für eine Wende war es aber zu spät. Dennoch wollten die ÖFB-Internationalen die überraschende Systemänderung nicht als Grund für die Niederlage werten. So meinte etwa Florian Klein: "Man kann es auch positiv sehen. Wenn es einmal in den ersten Spielen spielerisch nicht so läuft, dann ist es vielleicht auch eine Stärke zu sagen, man stellt ein bisschen etwas um."

Im Nachhinein sei man immer klüger, so der Rechtsverteidiger. "Nach dem Spiel, wenn man ausgeschieden ist, kann man auch sagen, man hätte an dem Alten, Bewährten festhalten können. Aber die Umstellung war sicher nicht das Ausschlaggebende."


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Eine ähnliche Ansicht vertrat Kapitän Christian Fuchs. "System hin oder her - wir mussten zwei Tore schießen, eines ist uns gelungen." Die deutliche Steigerung nach dem Seitenwechsel sei nicht nur mit der Rückkehr zum bekannten System zu erklären, "sondern weil wir Gas geben wollten", sagte der Profi von Leicester City und ergänzte: "Man hat schon gesehen, dass wir auch in der ersten Hälfte unsere Chancen hatten und dass es schon funktioniert hat."

Möglichkeiten auf einen Sieg habe es unabhängig von der Aufstellungsvariante zur Genüge gegeben. "Wir haben wieder aus unseren Chancen nichts Zählbares herausgeholt, sogar einen Elfmeter verschossen. Viel größer werden die Chancen nicht", meinte Fuchs.

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Effizienz fehlte

Julian Baumgartlinger begründete das Scheitern gegen Island ebenfalls eher mit der schlechten Abschlussquote vor dem gegnerischen Tor als mit dem Spielsystem. "Man kann es nicht grundsätzlich auf das System schieben. Dadurch, dass es prinzipiell funktioniert hat, war es nicht das Hauptproblem", vermutete der Deutschland-Legionär. "Es hat andere Probleme gegeben, und da muss man wieder auf die Effizienz kommen."

Dass es aber nach dem Comeback des 4-2-3-1 wieder besser lief, blieb auch Baumgartlinger nicht verborgen. "Natürlich fühlt man sich in dem System, das man vier Jahre lang spielt, sehr wohl. Das hat man auch in der zweiten Hälfte gesehen, dass da Automatismen drin waren", erklärte der Mittelfeldspieler.

Sinn der Systemänderung sei es unter anderem gewesen, auf das "Kick and Rush" des Gegners zu reagieren. "Wir haben gewusst, dass die Isländer mit vielen langen Bällen arbeiten und mit Einwürfen. Wir haben mit der Dreierkette versucht, die aus dem Spiel zu nehmen", erklärte Goalie Robert Almer. Zumindest beim ersten Gegentor ging dieser Plan nicht auf.

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