Eder schießt Italien ins Achtelfinale

Eder traf und jubelte.
Die Italiener besiegen Schweden durch ein spätes Tor mit 1:0.

Italien steht bei der Fußball-EM in Frankreich als zweite Mannschaft Achtelfinale. Die Italiener besiegten am Freitag in Toulouse in einem ereignisarmen Spiel Schweden mit 1:0 (0:0) und führen die Tabelle der Gruppe E mit dem Maximum von sechs Punkten an. Den Treffer erzielte der in Brasilien geborene Eder in der 88. Minute. Schweden hält bei einem Zähler und steht vor dem Aus.

Zum Finale kommt es am Mittwoch (21.00 Uhr) in Lille zum Duell Italien gegen Irland. Schweden wird in Nizza gegen Belgien versuchen, doch noch den Aufstieg zu schaffen. Dafür muss aber ein Sieg her, ansonsten droht Österreichs Quali-Gegner wie schon 2008 und 2012 die vorzeitige Heimreise nach der Gruppenphase.

In Toulouse entwickelte sich schon in den ersten Minuten eine von Zweikämpfen geprägte Partie. Beide Teams versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und mittels weiten Bällen in die Nähe des Strafraums zu kommen. Bei Versuchen blieb es allerdings zumeist auch - nennenswerte Chancen blieben aus.

Am ehesten drohte Gefahr von Zlatan Ibrahimovic, der auf Flanken lauerte und bei seiner besten Gelegenheit in der 28. Minute über das Tor köpfelte. Öfter stand der Star der schwedischen Mannschaft aber im Abseits. Die Schweden waren häufiger im Ballbesitz, die nach dem 2:0-Sieg gegen Belgien hochgelobten Italiener zogen sich hinter die Mittellinie zurück.

Italien wird stärker

Nach der Pause investierte Italien mehr nach vorne. Graziano Pelle verzog in der 48. Minute nur knapp, wenig später verfehlte auch Emanuele Giaccherini (61.). Von den Schweden war jetzt fast nichts mehr zu sehen.

Einzig Ibrahimovic machte erneut auf sich aufmerksam, als er den Ball in der 72. Minute aus zwei Metern über das Gehäuse beförderte. Schiedsrichter Viktor Kassai hatte davor jedoch schon auf Abseits entschieden. Auf der Gegenseite setzte Marco Parolo (82.) nach Giaccherini-Maßflanke einen Kopfball an die Latte - die bis dahin beste Chance der Partie.

Sechs Minuten später tankte sich Eder von Inter Mailand unwiderstehlich durch und ließ Andreas Isaksson im schwedischen Tor mit einem platzierten Rechtsschuss von der Strafraumgrenze keine Chance. Es war bei dieser Europameisterschaft bereits das elfte Tor ab der 85. Minute bis zum Abpfiff. Damit wurde der Rekord von elf Treffern in diesem Zeitraum von den Endrunden 2004 bzw. 2008 bereits egalisiert.

Candreva vergab in der 90. Minute sogar die Chance auf das 2:0, da bewahrte Isaksson seine Mannschaft vor noch größerem Schaden. In den letzten Sekunden monierten die schwedischen Fans noch ein Foul an Verteidiger Andreas Granqvist im Strafraum - die Pfeife von Kassai blieb jedoch stumm. Die offizielle UEFA-Statistik wies am Ende 3:0-Schüsse aufs Tor zugunsten von Italien aus und war bezeichnend für die schwache Partie.

Eder (Torschütze Italien): "Wir sind sehr zufrieden, das war ein hartes Match. Wir haben Schweden studiert, wir haben gewusst, dass es eine schwer zu bespielende Mannschaft ist. Am Ende haben wir das Tor schießen können, daher bin ich sehr zufrieden für mich und für das Team. Unser Leistungsniveau war höher als gegen Belgien. Die Stärke unserer Gruppe ist, dass es 23 Spieler sind. Es ist das Team, das den Unterschied ausmacht."

Antonio Conte (Teamchef Italien): "Wir haben sehr gut gespielt, der Sieg war verdient. Sicherlich haben wir uns heute schwergetan, aber wir haben auch nichts zugelassen. Es war ein schweres Spiel, das wussten wir. Jetzt denken wir langsam an das Achtelfinale."

Andreas Granqvist (Verteidiger Schweden): "Die Partie war ein echter Fight. Die Italiener waren die effektivere Mannschaft. Wir haben diszipliniert gespielt, aber das Spiel ist uns im letzten Moment aus den Händen geglitten. Jetzt müssen wir das letzte Spiel gewinnen."

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