Ciolek gewinnt 6. Etappe
Einer wird sie gewinnen, die 65. Österreich-Rundfahrt, so viel ist klar. Doch wer folgt auf den dänischen Vorjahressieger Jakob Fuglsang, der derzeit für Astana die Tour de France bestreitet? Die Papierform spricht für ein Duell zwischen einem Österreicher und einem Kasachen: Riccardo Zoidl, 25, und (noch) für das Welser Team Gourmetfein unterwegs, hat als Zweiter die besseren Karten und zwölf Sekunden Vorsprung auf den Dritten Alexander Diatschenko, 29.
Beide sind im Kampf gegen die Uhr ähnlich stark, sein Rivale aus dem Astana-Team war vor zwei Jahren Neunter der Zeitfahr-WM, Zoidl kam 2012 auf Platz 14. Doch die Unterschiede werden sich am Samstag nicht so stark auswirken – bei Weltmeisterschaften werden mehr als 40 Kilometer gefahren, in Podersdorf 24,1 Kilometer.
Höhenflug
Für Zoidl spricht der emotionale Höhenflug, den er in dieser Woche erlebt: „Gut für die Psyche“ waren jene Worte, die der Goldwörther Tag für Tag nach getaner Arbeit in die Notizblöcke diktierte. Als kleines Handicap mag die Oberschenkelprellung nach seinem Sturz auf der Donnerstag-Etappe gelten, doch Zoidl sucht nicht vorsorglich nach Ausreden. „Ich bin zuversichtlich, der Sieg ist zumindest theoretisch auf alle Fälle möglich.“
Der Erstplatzierte Kevin Seeldraeyers dürfte keine Rolle spielen, davon ist auch der Belgier selbst überzeugt: „Ich bräuchte das Zeitfahren meines Lebens“, erschwerend plagen ihn seit einem Sturz am Freitag Prellungen.
Der Weg zum Tagessieg aber wird für das Trio zu weit sein: Der Schweizer Vierfach-Weltmeister und Olympiasieger Fabian Cancellara hat den Erfolg fix eingeplant.
Denifl im Pech
Pech hatte der bis Freitag zweitbeste Österreicher: Stefan Denifl (Elfter) stürzte und wurde mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Spital gebracht, der Kärntner Marco Haller trug einen einbandagierten linken Arm davon. Den Sieg in Poysdorf holte sich der Deutsche Gerald Ciolek im Massensprint. Der 26-jährige Spezialist vom Team MTN setzte sich nach 182 km von Maria Taferl nach Poysdorf vor dem Italiener Simone Ponzi und dem Australier Jonathan Cantwell durch.
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