Die Austria hat alle Hände voll zu tun
Es war ein doppelt bitterer Montag für die Austria. Sportlich kommt man überhaupt nicht vom Fleck und muss sich mittlerweile mit dem Abstiegskampf gedanklich auseinandersetzen, zudem muss und will man die Übeltäter unter den Fans ausforschen, die in Pasching beim 0:2 gegen den LASK mit Leuchtraketen und Rauchbomben für einen Skandal gesorgt haben.
Die Videoaufzeichnungen hat die Polizei schon vom LASK erhalten, sie wird sie demnächst an die Austria zwecks Sichtung weiterleiten. Bei den Violetten gibt man sich optimistisch, die Verantwortlichen herausfiltern zu können, da der Sektor nicht voll war und die Qualität der Videos sehr gut ist. Ein Problem besteht freilich darin, dass sich die Anhänger trotz Vermummungsverbots häufig bis zur Unkenntlichkeit ankleiden. Ein Erkennungskriterium, sagt Austrias Sicherheitsbeauftragter Andreas Trimmel, sind beispielsweise die Schuhe.
„Der Personenkreis ist eingeschränkt und bekannt“, betonte AG-Vorstand Markus Kraetschmer, das Verhalten „eigentlich unentschuldbar“. Die Verantwortlichen sollen in enger Zusammenarbeit mit dem LASK, der seine Unterstützung zugesichert habe, ausgeforscht werden.
Neben der verbandsrechtlichen Frage der Stadionverbote behalte man sich zudem vor, angesichts einer drohenden saftigen Geldstrafe durch die Liga in Regress gegen Einzelpersonen zu gehen. „Wir müssen da auch Zeichen setzen. Solche Leute muss man rigoros vom Fußballplatz weg bringen.“ Die Austria hat noch offene Regress-Forderungen aus der Gruppenphase der Champions League vom Herbst 2013!
Ein ganz anderes Paar Schuhe ist die sportliche Krise. „Es ist mathematisches Faktum, dass wir dem Abstiegskampf näher sind als dem Kampf um die internationalen Startplätze“, erklärte Kraetschmer weiter. Das Ziel Top 6 zu revidieren, sei in keinem Fall ein Thema: „So lange wir diese Chance haben, werden wir um diese Chance kämpfen.“ Auch der im Sommer geholte Trainer Christian Ilzer stehe nicht in Frage. „Der Weg ist steinig, aber wir gehen den Weg gemeinsam“, betonte Kraetschmer. Kritik am Kader kann er nachvollziehen: „Die Erkenntnis ist, dass die Mannschaft umgebaut werden muss.“ Nur wird die finanzielle Lage des Vereins Handlungen im sportlichen Bereich schon im Winter eher nicht ermöglichen.
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