Formel 1: Nur noch 55 Runden bis zum großen Ziel

Formel 1: Nur noch 55 Runden bis zum großen Ziel
Wer wird Weltmeister? Rettet Nico Rosberg den Vorsprung in Abu Dhabi ins Ziel, oder gelingt Lewis Hamilton noch die Wende?

Sie gehen einander liebend gern aus dem Weg und kommen sich dennoch immer wieder ganz nahe: die WM-Rivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Am Freitag im freien Training für den heutigen Großen Preis von Abu Dhabi (Start: 14 Uhr MEZ/ live ORFeins, RTL und Sky) waren es gerade einmal ein paar Tausendstelsekunden, die die Mercedes-Piloten voneinander entfernt waren.

Am Donnerstag trennte die beiden sogar noch weniger: Seite an Seite saßen der WM-Führende aus Deutschland und sein britischer Jäger bei der Pressekonferenz, die der Weltverband eigens für das große Finale ins Leben gerufen hatte. Das WM-Duell bekam damit noch einen letzten Schuss Dramatik mit auf die entscheidenden letzten Runden im großen Rennen.

Bei den Medien-Terminen ihres Arbeitgebers Mercedes treten die beiden Alphatiere seit längerer Zeit bereits nacheinander auf, seit es auf und neben der Strecke mehrmals gekracht hatte.

So stellte die gemeinsame Fragerunde in Abu Dhabi einen Sonderfall dar. Ein Mikrofon war zunächst gar nicht nötig, um etwas über die Stimmungslage zu erfahren: Allein Mimik und Gesten verrieten viel über die beiden Hauptdarsteller. Auf den obligatorischen Händedruck, den die Dutzenden Fotografen so gerne abgelichtet hätten, verzichteten Rosberg und Hamilton ebenso wie auf einen Blick nach links oder rechts zum Gegner, den man in Jugendtagen noch einen Freund genannt hatte.

Formel 1: Nur noch 55 Runden bis zum großen Ziel

Es knistert

"Als wir noch klein waren, kamen wir gut miteinander aus", sagte Hamilton über seinen Kart-Kollegen von damals, "wir hatten viel gemeinsam. Wir haben verrückte Sachen gemacht. Ich mache diese Sachen heute noch, aber Nico hat sich verändert. Er ist jetzt nur noch auf sich konzentriert."

Da knisterte es kurz. Doch Rosberg hat längst gelernt, sich auf diese Spielchen nicht (mehr) einzulassen. "Das Verhältnis ist neutral", sagte er und moderierte die Diskussion in Richtung Rennsonntag, wo ihm bereits ein dritter Platz zum erstmaligen Gewinn der Weltmeisterschaft genügt (siehe rechts). Hamilton hingegen muss heute fast gewinnen.

Und der dreifache Weltmeister weiß auch, dass zumindest die Vergangenheit für ihn spricht. In nahezu jeder Erfolgsstatistik liegt der 31-jährige Brite vor seinem gleichaltrigen Kollegen (siehe Grafik). Von den Beliebtheitswerten ganz zu schweigen.

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