Hamilton von der Pole ins WM-Finale

Hamilton setzte seinen Teamkollegen Rosberg abermals unter Druck.
Der Titelverteidiger fährt im Qualifying die überlegene Bestzeit vor WM-Leader Rosberg.

Mit seiner vierten Pole Position in Folge hat sich Lewis Hamilton die beste Ausgangsposition für eine erfolgreiche Aufholjagd in der Formel-1-Weltmeisterschaft gesichert. Der Brite markierte am Samstag im Qualifying in Abu Dhabi Bestzeit vor seinem Mercedes-Rivalen und WM-Leader Nico Rosberg, der am Sonntag (14.00 Uhr MEZ/live ORF eins, RTL und Sky) erstmals Weltmeister werden kann.

Hamilton ließ Rosberg abermals keine Chance und lag am Ende 0,303 Sekunden vor dem Deutschen. Es war die zwölfte Pole Position für den dreifachen Champion in diesem Jahr und die insgesamt 61. in seiner Karriere. Auf Platz drei landete der Australier Daniel Ricciardo im Red Bull, dahinter das Ferrari-Duo Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel.

"Es war ein großartiges Wochenende bis jetzt", sagte Hamilton, der sich über die "perfekte Position für morgen" freute. Mit 61 Pole Positions liegt er in der ewigen Bestenliste nur noch vier hinter dem Brasilianer Ayrton Senna (65) und sieben hinter Spitzenreiter Michael Schumacher (68) aus Deutschland. Für Mercedes war es die 20 Pole in dieser Saison - noch nie hatte ein Rennstall mehr.

Rosberg zollte seinem Teamkollegen Respekt und meinte, dieser sei für ihn nicht zu knacken gewesen. "Das muss ich halt akzeptieren. Aber auch vom zweiten Platz, wie wir wissen, gibt es Möglichkeiten", betonte der 31-Jährige, der in der WM-Wertung zwölf Punkte vor Hamilton liegt. "Ich würde das Jahr sehr gern mit einem Sieg beenden."

Das Momentum bei Hamilton

Die Ausgangsposition vor dem Saisonfinale ist klar: Wenn Rosberg das Rennen auf einem Podestplatz beendet, ist er in jedem Fall zum ersten Mal Weltmeister, Hamilton würde dann selbst ein Sieg nicht helfen. Wenn Hamilton nicht gewinnt, reicht dem Deutschen auch eine Platzierung zwischen vier und sieben. Rosberg, dessen Vater Keke 1982 auf dem WM-Thron gestanden war, wäre der Fahrer mit den meisten Rennen auf dem Buckel vor seinem ersten Titelgewinn.

Was für Hamilton spricht, ist das Momentum: Der 31-Jährige hat die vergangenen drei Grand Prix gewonnen und blieb auch in den drei Trainingseinheiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten vor Rosberg. "Der Lewis war in einer eigenen Liga. Nico hätte noch schneller sein können, im letzten Run hat er im Mittelsektor einen Fehler gehabt, aber die Pace von Lewis war die beste heute", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff unmittelbar nach dem Qualifying.

Der Wiener stellte zudem erneut klar, dass die Mercedes-Führung das WM-Rennen nicht durch Stallorder beeinflussen werde. "Es bleibt bei den alten Regeln. Sie sollen eh frei fahren, und da wollen wir auch nicht eingreifen", meinte Wolff im ORF-Interview.

Endstand Qualifying:
1. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:38,755
2. Nico Rosberg GER Mercedes 1:39,058
3. Daniel Ricciardo AUS Red Bull 1:39,589
4. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 1:39,604
5. Sebastian Vettel GER Ferrari 1:39,661
6. Max Verstappen NED Red Bull 1:39,818
7. Nico Hülkenberg GER Force India 1:40,501
8. Sergio Perez MEX Force India 1:40,519
9. Fernando Alonso ESP McLaren 1:41,106
10. Felipe Massa BRA Williams 1:41,213
Out in Q2:
11. Valtteri Bottas FIN Williams 1:41,084
12. Jenson Button GBR McLaren 1:41,272
13. Esteban Gutierrez MEX Haas 1:41,480
14. Romain Grosjean FRA Haas 1:41,564
15. Jolyon Palmer GBR Renault 1:41,820
16. Pascal Wehrlein GER Manor 1:41,995
Out in Q1:
17. Daniil Kwjat RUS Toro Rosso 1:42,003
18. Kevin Magnussen DEN Renault 1:42,142
19. Felipe Nasr BRA Sauber 1:42,247
20. Esteban Ocon FRA Manor 1:42,286
21. Carlos Sainz ESP Toro Rosso 1:42,393
22. Marcus Ericsson SWE Sauber 1:42,637

Provisorische Startaufstellung:

1. Startreihe:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes

2. Startreihe:
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull
4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari

3. Startreihe:
5. Sebastian Vettel (GER) Ferrari
6. Max Verstappen (NED) Red Bull

4. Startreihe:
7. Nico Hülkenberg (GER) Force India
8. Sergio Perez (MEX) Force India

5. Startreihe:
9. Fernando Alonso (ESP) McLaren
10. Felipe Massa (BRA) Williams

6. Startreihe:
11. Valtteri Bottas (FIN) Williams
12. Jenson Button (GBR) McLaren

7. Startreihe:
13. Esteban Gutierrez (MEX) Haas
14. Romain Grosjean (FRA) Haas

8. Startreihe:
15. Jolyon Palmer (GBR) Renault
16. Pascal Wehrlein (GER) Manor

9. Startreihe:
17. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso
18. Kevin Magnussen (DEN) Renault

10. Startreihe:
19. Felipe Nasr (BRA) Sauber
20. Esteban Ocon (FRA) Manor

11. Startreihe:
21. Carlos Sainz Jr. (ESP) Toro Rosso
22. Marcus Ericsson (SWE) Sauber

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