Heuer ist man noch ungeschlagen, kann mit einem Finalsieg vor 40.000 Zuschauern auf Schalke die perfekte Saison schaffen und sich zum ELF-Rekordchampion küren.
Drängt sich die Frage auf: Ist Österreich eine Football-Nation? „Auf jeden Fall“, sagt Chris Calaycay. Und er muss es wissen. Der 48-jährige auf Hawaii geborene US-Amerikaner ist seit mittlerweile zwei Jahrzehnten Erfolgscoach bei den Vikings. Beinahe genauso lange gehört er dem Betreuerstab des österreichischen Nationalteams an. Calaycay hat maßgeblichen Anteil am rasanten Aufstieg des Football-Sports in Österreich.
Entwicklungshelfer
An eine derartige Entwicklung war nicht zu denken, als er 1999 als Spieler über Frankreich nach Wien kam. „Bei meinem ersten Match in Frankreich waren maximal 25 Zuschauer“, erinnert er sich, „auch die Vikings waren viel kleiner, wir haben damals noch auf der Schmelz gespielt“. Zum Vergleich: In der aktuellen Saison hat Calaycay mit seinem Team mehrfach rund 11.000 Fans in die Generali Arena gelockt.
Er blickt gerne auf den Weg zurück den er mit dem österreichischen Football gegangen ist. Eingeprägt hat sich auch das EM-Finale 2014, als Österreich gegen Deutschland zwar knapp verloren hat, aber: „Damals waren fast 30.000 Leute im Happel-Stadion.“ Und: „Seit damals ist es noch einmal steil bergauf gegangen für Football in Österreich.“ Wozu auch die Gründung der ELF beigetragen hat, der neben den Vikings auch die Raiders Tirol beigetreten sind. „Das hat noch einmal einen Schub gegeben, das Interesse ist noch einmal gestiegen.“
Warum das so ist? „Football in Österreich ist eine Erfolgsstory. Und die Leute lieben Erfolgsstorys.“ Hierzulande sei in den letzten Jahren viel richtig gemacht worden: „Coaching und der Nachwuchs in den Vereinen. Ich coache hier in Wien Spieler, die kenne ich seit sie zwölf Jahre alt sind. Das Betreuerteam kenne ich auch seit vielen Jahren.“
Teamwork ist Trumpf
Ähnlich sieht das Michael Eschlböck, Präsident des heimischen Verbandes AFBÖ. Er hob zudem das Teamwork aller Involvierten hervor. „Dass alle am gleichen Strang ziehen, ist die Grundlage des gegenwärtigen Erfolges.“
In die Zukunft blickt Calaycay optimistisch: „Alles ist möglich. Warum sollen wir mit den Vikings nicht regelmäßig vor 17.000 Fans in der Generali Arena spielen?“ Und sportlich gebe es sowieso keine Grenzen – wie ein gewisser Bernhard Raimann bewiesen hat. Der ehemalige Wikinger spielt derzeit bei den Indianapolis Colts in der NFL, der besten Liga der Welt.
Das perfekte Vorbild für den Nachwuchs. Die Chancen stehen gut, dass die Eierlaberl noch länger Saison haben in Österreich.
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