Neuer Footballer bei den Vikings bürgt für gestiegenes Niveau der Liga
Es muss schon ein wenig bedrohlich auf die Konkurrenz wirken, wie sich die Vienna Vikings vor der am Samstag (in Szekesfehervar) beginnende Saison der European League of Football ELF verstärkt haben.
Kurz vor dem Saisonstart schafften es die Vikings auch Thomas Schaffer nach Wien zu holen. Der 140-Kilo-Koloss spielte zuletzt in der Canadian Football League und wird in der Defensive-Line Schrecken bei den Gegnern verbreiten. „Nach Bernhard Raimann ist er der Voll-Profi aus Österreich. Ich denke, sie werden nicht viele Pässe auf seine Seite spielen“, kündigt Vikings-Besitzer Robin Lumsden an, der sogar den Vergleich zieht: „Seine Arbeitseinstellung ist einzigartig. Er ist eine Art Hermann Maier oder Thomas Muster des europäischen Footballs.“ Lumsden weiß: "Seine Unterschrift ist ein Statement in der ELF. in der Liga fürchtet man sich vor Thomas."
Schaffer hatte Angebote aus ganz Europa
Die Unterschrift des 25-jährigen Stanford-Absolventen ist auch ein weiteres Zeichen für die Professionalisierung der Vikings. Schaffer hatte Angebote aus ganz Europa. „Ich bin sehr glücklich, dass in meiner Heimat eine der besten Organisationen in Europa ist. Ich habe die Vikings beobachtet, sie haben sich in diesem Jahr noch einmal verbessert. Auch vom Talent her sind sie wahrscheinlich noch besser als in dem Jahr als sie die ELF gewonnen haben.“
Lumsden vergleicht seine Organisation mit Red Bull im Fußball. Die Vikings bereiten die gesamte Off-Season vor, damit die Spieler voll fit ins Training einsteigen, sie bekommen zwei Mal am Tag Essen, medizinische und physiotherapeutische Betreuung. Für die Vikings-Profis ist Football ein Full-Time-Job geworden. "Ich glaube, Thomas ist auch beeindruckt, was wir alles bieten."
Eine Verletzung verhinderte die NFL-Chance
Das Niveau in Europa ist für Schaffer „drastisch gestiegen. Es gibt viele Talente, die in Amerika gut spielen könnten. Es kann gut sein, dass die ELF einmal eine Konkurrenz zur NFL wird.“ Schaffers NFL-Traum platzte wegen einer Verletzung. „Ich hatte mich genau in dem Zeitfenster am Knie verletzt und konnte nicht zeigen, was ich kann.“
2022 wurde Schaffer vom NFL-Team Indianapolis Colts als Offensive Tackle gescoutet. Also jene Position, die auch Bernhard Raimann in der NFL spielt. „Wenn man uns nebeneinander sieht, schauen wir aus wie eine Person. Wir sind uns vom Körperbau sehr ähnlich“, sagt Schaffer. Bei den Vikings werde er aber wieder in der Defensive Line agieren.
Schaffer hat wie Klubbesitzer Robin Lumsden in Stanford studiert und war mit dem ehemaligen Quarterback und jetzigen Juristen auch gleichzeitig an der Universität. Die Verbindung von Ausbildung und Sport ist in Nordamerika einzigartig. Lumsden erinnert sich gerne an die Zeit: „Meine Mentorin war Condoleezza Rice.“ Mit der ehemaligen US-Außenministerin gab es wöchentlich Einzelstunden und Einblicke in die Weltpolitik.
Schaffer genoss eine umfangreiche Ausbildung in Stanford
Schaffer hat drei Abschlüsse, zwei Bachelor in Wirtschaft, Computertechnik inklusive Soziale Medien und einen Master in Kommunikationswissenschaften. Absolventen bekommen oft Job-Angebote mit sechsstelligem Einstiegsgehalt. Auch Schaffer hat schon Praktika bei Fonds gemacht, die mehrere hundert Millionen Dollar managen.
Als Elite-Athlet bekam Schaffer von Stanford die volle finanzielle Unterstützung. „Ich habe mir so wahrscheinlich eine halbe Million Dollar an Gebühren erspart“, sagt er dankbar.
Mit Lumsden war der Wiener immer in Kontakt. „Ich weiß, wie er Geschäfte macht und wie er sich um das Team kümmert. Das ist ein super professioneller Verein.“ Der Weg zur Rückkehr in seine Heimatstadt war also vorgezeichnet.
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