Dominic Thiem nach Sieg über Verdasco im Wien-Viertelfinale

Dominic Thiem nach Sieg über Verdasco im Wien-Viertelfinale
Nach dem verlorenen ersten Satz übernahm der Österreicher das Kommando und setzte sich in drei Sätzen durch.

Schon beim Einmarsch der beiden Hauptdarsteller um 18.32 Uhr waren 9500 Gänsehäute zu spüren. Fast zwei Stunden später war die Euphorie noch größer, Thiem besiegte Fernando Verdasco 3:6, 6:3 und 6:2.

Dabei zeigte er nur zu Beginn, dass der Spanier sein ungeliebtester Spielpartner ist, im fünften Duell gab es endlich den ersten Sieg. Am Freitag (nicht vor 15.30 Uhr / KURIER.at-Liveticker) wartet wieder ein Spanier. Einer, den Thiem viel lieber bespielt. Gegen Pablo Carreno Busta hat er eine 6:0-Bilanz. Es sieht also fein aus, dass Thiem erstmals auch am Samstag im Einzel dabei ist, über das Viertelfinale (2013, 2018 und jetzt) ist der 26-Jährige in Wien noch nie hinausgekommen.

Empfang für Dominic Thiem in der Wiener Stadthalle

Zu Beginn der dritten Partie am Rado-Day zeigte Thiem sein Spenderherz, schenkte dem Spanier mit zwei Doppelfehlern das erste Break. Der fast 36-Jährige ließ in der Folge bei seinem Service kaum etwas zu. Zwei Satzbälle wehrte Thiem noch mit Bravour ab, kurz darauf war Satz eins vorbei. „Verdascos Spiel taugt ihm nicht, er spielt sehr druckvoll“, sagte Vater-Trainer Wolfgang in der Pause. „Dominic muss ihn mehr bewegen.“

Dominic Thiem nach Sieg über Verdasco im Wien-Viertelfinale

Nur im ersten Satz war Verdasco gut gelaunt. 

Aufschwung

Gut, das hatte sich sein Sohn sowieso vorgenommen. Er konnte es auch umsetzen. Beim Stand von 2:1 gelang Thiem das Break – zuvor hatte er keinen einzigen Breakball gehabt. Österreichs Ass ist angekommen, das Publikum wurde euphorischer. Bei 4:1 vergab Thiem noch einen Breakball, holte sich aber den zweiten Satz. Verdasco war gebrochen, vor allem, als Thiem in Satz drei mit einem Break startete. Die Entscheidung. "Ein spezieller Sieg. Ich bin froh, dass ich gewinnen konnte. Aber es halt ein Unterschied, wo wir spielen. Das Publikum war sensationell", sagte Thiem anschließend. 

Auch gegen Carreno Busta wird er die volle Unterstützung des Publikums brauchen. "Seine Form ist derzeit sehr gut. Er ist wieder auf dem Weg zurück in die Top Ten (Carreno Busta war im September 2017 schon einmal Weltranglisten-Zehnter, Anm.). Er hat keine Schwankungen in seinem Spiel und fightet voll vom ersten bis zum letzten Punkt. Ich muss vom ersten Ballwechsel an voll da sein und mit derselben Aggressivität auf den Platz gehen wie in den ersten beiden Runden gegen Tsonga und Verdasco", weiß Thiem.

Kandidaten

In Wien tummeln sich auch Spieler, von denen mit Fug und Recht behauptet wird, dass sie einmal ganz oben landen könnten. Der Italiener Matteo Berrettini zum Beispiel. Der 23-Jährige, ist im Live-Ranking erstmals in den Top Ten der Weltrangliste. Ausschlaggebend war vor allem der Semifinaleinzug bei den US Open. In Schanghai beendete Berrettini zuletzt im Viertelfinale den Erfolgslauf von Dominic Thiem.

Auch der gleichaltrige Karen Chatschanow, der am Freitag auf Diego Schwartzman trifft, hat Potenzial noch weiter nach vorne zu kommen. Andrej Rublew (22) und der Südkoreaner Hyeon Chung trafen im Achtelfinale aufeinander, der Russe siegte 6:4, 6:2 und trifft am Freitag auf Berrettini (14 Uhr). Eine große Talentprobe gab in Wien der erst 18-jährige Jannik Sinner ab - auch wenn er im Achtelfinale an Novak-Besieger Gaël Monfils scheiterte (3:6 und 6:7 (8)). 

Nicht mehr ganz so jung sind die Herren Jürgen Melzer und Oliver Marach. Der 38- und der 39-Jährige gehen im Doppel wieder getrennte Wege.

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