Österreichs Handballer setzen zum Freiwurf an
Für ein paar Stunden gab der Spielmacher der österreichischen Handballer, Viktor Szilagyi, einmal nicht das Tempo vor. In aller Ruhe durften die Spieler gestern den Vormittag in der Stadt mit ihren Frauen bzw. Freundinnen verbringen.
Auf eine Extraportion Trost waren sie nicht angewiesen. Die Niederlage gegen EM-Gastgeber und Topfavorit Dänemark war, erstens, erwartet worden und fiel, zweitens, weniger deutlich aus als von Pessimisten angenommen (29:33). Zudem sind die Chancen auf den Aufstieg in die Hauptrunde nach dem Kantersieg zum Auftakt gegen Tschechien (30:20) weiter exzellent. Nur kurz: Bei einem Punktgewinn heute gegen Mazedonien (18.15 Uhr/live ORF Sport +) schafft Österreich den Sprung unter die besten zwölf Nationen, gleiches gilt bei einem Remis oder einer Niederlage der Tschechen gegen Dänemark.
Gestiegener Anspruch
„Auf fremde Hilfe wollen wir nicht angewiesen sein“, sagt Routinier Konrad Wilczynski. „Unser Ziel war und ist es, zwei Punkte in die Hauptrunde mitzunehmen.“ In die zweite Turnierphase werden nur jene Punkte übernommen, die gegen die ebenfalls aufgestiegenen Nationen eingefahren wurden.
Vier Jahre nach der ersten Teilnahme an einer EM, für die Österreich als Gastgeber automatisch qualifiziert war, ist der Anspruch gestiegen. Wie hoch der tatsächlich sein darf, wird vermutlich erst die Hauptrunde zeigen. Weder die überragenden Dänen noch die überraschend matten Tschechen waren ein verlässlicher Maßstab.
Nur eines ist gewiss: „In Österreich musst du erfolgreich sein, um mit Handball wahrgenommen zu werden“, sagt der Generalsekretär des Verbandes, Martin Hausleitner. „Ein paar schlechte Entscheidungen, und du hast Probleme.“
Als kluger Schachzug erwies sich die Bestellung von Patrekur Johannesson zum Teamchef: Der Isländer versteht es, ein Team nicht nur einzustellen, sondern auch zu entwickeln. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der fortschreitenden Verjüngung des Kaders bei gleichbleibender Qualität. Am Zeithorizont taucht die EM 2020 auf, für die sich Österreich bewirbt.
Johannesson hat die gestiegene Aufmerksamkeit mit Freude registriert: „Die Leute in Österreich sollen erkennen, wie gut ihre Landsleute Handball spielen können.“
Dänemark – Österreich 33:29 (18:12)Mazedonien – Tschechien 24:24
Donnerstag 18.15: Mazedonien – Österreich20.30: Dänemark – Tschechien (beides live ORF Sport +).
Tabelle | |||||||
1. | Dänemark | 2 | 2 | 0 | 0 | 62:50 | 4 |
2. | Österreich | 2 | 1 | 0 | 1 | 59:53 | 2 |
3. | Mazedonien | 2 | 0 | 1 | 1 | 45:53 | 1 |
4. | Tschechien | 2 | 0 | 1 | 1 | 44:54 | 1 |
Die Top 3 der Gruppe erreichen die Hauptrunde.
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