Ein Testlauf für die zwei Endspiele

Ein Testlauf für die zwei Endspiele
Marko Arnautovic wird gegen die Dänen fehlen und geschont. Marc Janko könnte dagegen wieder auflaufen.

Die Teamspieler hatten wahrlich Wetterglück. Den gestrigen freien Nachmittag konnten sie bei Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad in der Hauptstadt genießen, Andreas Ulmer beispielsweise schüttelte die Müdigkeit bei einem Spaziergang aus den Beinen. „So oft bin ich ja nicht in Wien, das muss ich ausnutzen.“ Sprach’s und wechselte den Nationalteam-Trainingsanzug gegen die Privatkleidung.

Vielleicht war es auch der meteorologische Lohn für den hart umkämpften, aber letztlich verdienten Sieg über Nordirland in der Nations League. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Hotel Steigenberger in der Wiener Herrengasse entließ Teamchef Franco Foda Marko Arnautovic und Stefan Lainer in Richtung ihrer Vereine. Beide klagen seit einiger Zeit immer wieder über Knieschmerzen, die man beim Test am Dienstag in Dänemark nicht zusätzlich steigern möchte.

Test-Gelände

Konrad Laimer und Maximilian Wöber werden für das U-21-Team von Coach Werner Gregoritsch abgestellt, das am Dienstag gegen Russland in der EM-Qualifikation im Einsatz ist. Dafür wird Rapid-Verteidiger Marvin Potzmann die Reise nach Dänemark mitmachen. Foda meint in Hinblick auf Dienstag: „Wir wollen unbedingt gewinnen, allein schon wegen des Selbstvertrauens. Das sind Matches, in denen man die Spieler sehen möchte. Wir benötigen ja alle und haben auch zu allen Vertrauen.“

Durchaus möglich, dass der nachnominierte Marc Janko, dessen Einwechslung das Tor von Arnautovic in die Quere kam, von Beginn an stürmen darf, zumal Arnautovic nicht mehr zur Verfügung steht. „Die Chance hat sich nicht verschlechtert“, sagt Janko und lacht. „Vielleicht bekomme ich meine Minuten.“ Überwältigt zeigte er sich von den Reaktionen auf seine plötzliche Rückkehr in den Kreis der Nationalmannschaft. „Die Wiedersehensfreude war immens. Ich weiß nicht, wohin mit all der Wertschätzung. Die Reaktionen waren fast überwältigend, das hat mich wirklich berührt.“

Spaß-Faktor

Selbst wenn Janko auch in Herning nur Zuschauer sein sollte, würde das positive Gefühl überwiegen. „Die Anreise zum Team hat sich für mich sowieso gelohnt. Sollte ich gegen Dänemark nicht spielen, reise ich trotzdem mit einem richtig breiten Grinsen und einem guten Gefühl zurück nach Lugano.“

Wie lange Janko noch als Notnagel für das ÖFB-Tem zur Verfügung steht, ist offen, denn ein Karriereende ist vorerst nicht in Sicht. „Ich möchte so lange Fußball spielen, so lange ich Spaß daran habe und mich körperlich gut fühle“, sagte der Goalgetter, dessen Vertrag bei Lugano im kommenden Sommer ausläuft.

In der Nations League bleibt Österreich nach dem Erfolg im Rennen um den angestrebten Gruppensieg. Allerdings sind zwei weitere Siege in den November-Länderspielen gegen Bosnien-Herzegowina in Wien (15.11.) und Nordirland in Belfast (18.11.) vonnöten. „Aber wir haben es immerhin in der Hand“, sagt Foda zufrieden. „Wir wollten ein Finalspiel daheim gegen Bosnien, das haben wir nun. Das Stadion wird voll sein, die Hütte wird brennen“, glaubt er an ein Stimmungshoch. Ob Marc Janko dann wieder mit von der Partie sein wird, hängt vom Gesundheitszustand seiner Sturm-Kollegen ab. Ob sich der Rasen im Happel-Stadion in einem besseren Zustand präsentieren wird als am Freitag gegen die Nordiren, hängt vom Platzwart ab. Nach Marko Arnautovic übte auch Peter Zulj Kritik am Geläuf: „Ich checke das nicht. So viel wird dort doch nicht gespielt.“

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