Kleine Turbulenzen hinter dem Thiem-Höhenflug

Kleine Turbulenzen hinter dem Thiem-Höhenflug
Während Österreichs Topmann in Rio spielt, gibt es im Hintergrund voerst Einigkeit.

Dominic Thiem spielt im österreichischen Tennis den Alleinunterhalter. In Rio startet der Niederösterreicher ab Montag seine Amerika-Tournee, am Sand wird er aber nur in Brasilien sein, danach geht’s zum Aufbautraining nach Indian Wells, wo ab 12. März die Titelverteidigung auf der To-do-Liste steht. Der Angriff auf die Top drei hat nur statistischen Wert. „Wenn ich erfolgreich bin, kommt das ohnehin“, sagt der Vierte, den 85 Punkte vom Dritten Roger Federer trennen. „Er wird Nummer eins, davon bin ich seit Jahren fest überzeugt“, sagt sein Ex-Trainer Günter Bresnik.

Um seine Verfolger braucht sich Dominic Thiem derzeit keine Gedanken machen. Die Herren Daniil Medwedew und Stefanos Tsitsipas sind völlig außer Form, außerdem hat Thiem ein großes Punktepolster. Eher nützt es, sich nach vorne zu orientieren. Dass er Federer einholt, ist nur eine Frage der Zeit, zumal der 38-jährige Schweizer ohnehin leiser treten will – bis zu den French Open Ende Mai stehen nur drei Turniere auf seinem Spielplan.

Und sonst? Dennis Novak, der Österreichs Team in Graz-Premstätten beim Daviscup gegen Uruguay anführen wird, schaffte kürzlich den Sprung in die Top 100 (aktuell Platz 96), die 23-jährige Barbara Haas, Österreichs Beste bei den Damen, erreichte gestern in Hua Hin (Thailand) das zweite Doppel-Finale ihrer Karriere.

Präsidenten-Streit

Im Hintergrund wird bereits an der Zukunft gebastelt.  Die Landespräsidenten tagten am Samstag in Linz mehrere Stunden und suchten einen neuen Präsidenten, nachdem  Interimspräsidentin Christina Toth wohl ihr Amt zur Verfügung stellen wird.  Fündig wurde man nicht, Fündig wurde man nicht, man klärte nur, wer nicht Präsident werden wird. Vorübergehend soll ein Präsidiumsmitglied das Ruder  übernehmen.  
Lange als Kandidat gehandelt wurde Reinhold Lopatka, der Politiker hat bislang aber keine Berührungspunkte mit dem Tennissport. Beim Verband erhoffte man sich aber dadurch  vor allem eine  günstigere Sportpolitik. Immerhin steht der  Österreichische Tennisverband im Förderkatalog des Bundes als zweitgrößter Sportverband des Landes nicht in den Top Ten.

Allerdings machte sich enorme Missstimmung gegen den Steirer breit. „Ein Präsident sollte doch Ahnung von Materie haben, es gibt so viele Dinge, die ein Fachwissen erfordern“, sagt Vizepräsident Raimund Stefanits. Kein Thema ist auch eine Kandidatur der Steirerin Barbara Muhr. Christian Barkmann, ursprünglich ebenso Kandidat, hat weiterhin gute Chancen auf das höchste Amt im Tennisverband. Wichtig ist aber, dass die sinnvolle Zusammenarbeit mit der Akademie von Günter Bresnik, Österreichs einzigem Trainer von Weltformat, weitergeführt  wird. Vor allem Barkmann machte sich jüngst stark dafür, Muhr hingegen wollte einen Sportdirektor Wolfgang Thiem.

Konfrontationen sind dennoch auch in der Zukunft vorprogrammiert. „Es wird endlich  an der Zeit, den Schwung der Thiem-Erfolge mitzunehmen und an einem Strang zu ziehen“, sagt  der österreichische Tennis-Pionier Hans Kary.

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