Die letzten Wettkämpfe im Sport: Wenn Siegern das Jubeln schwer fällt

Die letzten Wettkämpfe im Sport: Wenn Siegern das Jubeln schwer fällt
Snowboardcrosser Hämmerle gewann erneut den Gesamtweltcup. Richtig freuen konnte er sich nicht. Biathlet Fourcade sagt adieu.

Dieser Freitag, der 13., wird als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem der Sport zum Stillstand gekommen ist. Bis auf wenige Ausnahmen wurden in Europa und in Nordamerika alle Wettkämpfe abgesagt. Einige Athleten waren aber noch im Einsatz.

Snowboard-Weltcup

Es löste Unverständnis aus, dass das Weltcupfinale der Boardercrosser in Veysonnaz durchgeboxt wurde. Etliche Athleten waren erst gar nicht in die Schweiz gekommen oder vor dem Rennen wieder abgereist. So standen nur zehn statt der üblichen 32 Damen am Start, und auch bei den Herren war das Feld arg dezimiert. Das trübte auch den Triumph von Alessandro Hämmerle, der wie im Vorjahr die Weltcupwertung für sich entscheiden konnte. „Ich halte zwar jetzt die Kristallkugel in der Hand, aber meine Gefühle sind sehr zwiespältig. Der Sport ist nur sekundär.“

Im letzten Rennen spielte der 26-jährige Montafoner seine Klasse aus und feierte seinen zehnten Weltcupsieg. Gleich nach der Siegeszeremonie ging es für Hämmerle und seine Kollegen zurück nach Österreich. Auch die Skicrosser, die am Samstag in Veysonnaz noch ihr Finale abhalten sollte, wurden vom ÖSV vorzeitig in die Heimat zurück beordert, wenig später wurde abgesagt.

Biathlon

In der Abgeschiedenheit Nordkareliens wurde am Freitag noch scharf geschossen. Die Atmosphäre beim Sprint der Damen in Kontiolathi (FIN) war nicht nur wegen des Wetters (Nebel, Schnee) gespenstisch. Viele Beteiligte beschäftigte die Heimreise mehr als der Wettkampf. Das österreichische Team reiste auf Geheiß der Verbandsführung ab. „Das ist die einzig logische Konsequenz“, sagte Cheftrainer Ricco Groß. Und das Team verpasst nur die Verfolgungsrennen am Samstag. Der Mixedbewerb für Sonntag wurde hingegen abgesagt.

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Denise Herrmann gewann den Sprint in Kontiolahti

Der Vollständigkeit halber sei auch das Ergebnis erwähnt: Die Deutsche Denise Herrmann gewann den Sprint, Christina Rieder kam als beste ÖSV-Biathletin auf den 34. Rang.

Am Abend gab dann mit Martin Fourcade ein großer Athlet des Biathlonsports seinen Rücktritt bekannt. Der Franzose wurde fünfmal Olympiasieger, 13-mal Weltmeister und siebenmal Gewinner der Weltcup-Gesamtwertung. Hinzu kommen 15 weitere WM-Medaillen und zwei weitere olympische Medaillen.

 

Radsport

Auch beim World-Tour-Rennen ParisNizza wurde am Freitag noch gefahren. Der Belgier Tiesj Benoot gewann die Etappe von Sorgues nach Apt, der Österreicher Felix Großschartner zeigte mit dem elften Rang auf, fiel in der Gesamtwertung aber vom dritten auf den vierten Platz zurück. Die Rundfahrt wird am Samstag – und damit einen Tag früher als geplant – in Valdebore la Colmiane zu Ende gehen.

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Bei Paris-Nizza rollten die Räder am Freitag noch

Bei der Etappe war das Team Bahrain-McLaren mit dem Niederösterreicher Hermann Pernsteiner gar nicht mehr angetreten.

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