Die Hitze macht den Olympia-Athleten in Tokio zu schaffen

Die Hitze macht den Olympia-Athleten in Tokio zu schaffen
Viele Sportler, Offizielle und Berichterstatter leiden bei Temperaturen an die 40 Grad.

Die drückende Hitze bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit ist bei den Olympischen Spielen in Tokio für alle Beteiligten eine erwartete Zusatzbelastung. Das hat sich in den vergangenen Tagen noch einmal verschärft. Besonders intensiv dürfte es dabei im Olympiastadion sein, wo seit Freitag die Leichtathleten um Medaillen kämpfen. Auf der intensiv genutzten Laufbahn wurden 40 Grad Celsius gemessen, bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und starker Sonneneinstrahlung.

Betroffen sind neben den Sportlern natürlich auch die Betreuer, die Mitarbeiter und die Berichterstatter, Publikum ist bei den Spielen pandemie-bedingt keines zugelassen. Die Organisatoren gehen mit einer Vielzahl von Werkzeugen gegen die Hitze vor - von Nebelsprüh-Stationen über Kühlwesten bis hin zu Geräten, die vor einem Hitzschlagrisiko warnen. Es werden auch jede Menge Salztabletten und Eis an die freiwilligen Helfer verteilt. Etwa 30 Personen, die an der Organisation der Spiele beteiligt waren, litten bisher an hitzebedingten Erkrankungen, sagte OK-Generaldirektor Toshiro Muto am Sonntag.

Die Hitze macht den Olympia-Athleten in Tokio zu schaffen

"Vor Beginn des Coronavirus-Problems war das wichtige Thema für die Spiele in Tokio eine Reaktion auf eine mögliche Hitzeerkrankung", sagte Muto gegenüber Reportern. "Wir haben alle möglichen Szenarien geprüft, um gründliche Maßnahmen zu ergreifen. Ich glaube, unsere Schritte haben bisher gut funktioniert." Die Spiele vom 23. Juli bis 8. August fallen mit dem heißesten Wetter des Jahres in Tokio zusammen, 1964 wurden die Olympischen Sommerspiele in Tokio im Oktober ausgetragen.

Die Sprecherin von World Athletics, Nicole Jeffery, sagte, Ausdauerveranstaltungen seien für Tokio 2020 auf den Abend verlegt worden, wenn es kühler ist. "Alle Athleten werden mit Wasser und Eis versorgt, und das medizinische Team beobachtet sie genau, um sicherzustellen, dass niemand Hitzesymptome zeigt", sagte Jeffery.

Die Hitze macht den Olympia-Athleten in Tokio zu schaffen

Auch einzelne Athleten-Stimmen sind deutlicher Ausdruck der harten äußeren Bedingungen: Für Bruno Schmidt, brasilianischer Goldmedaillengewinner im Beachvolleyball 2016, sind die Spiele heißer und schwüler als erwartet. "Die ersten zwei Wochen hier sind mit das heißeste, das ich je erlebt habe. Ob du es glaubst oder nicht." Tennis-Ass Daniil Medwedew warnte am Mittwoch, dass ein Spieler in der Hitze "sterben" könne. Der zuständige Verband stimmte später zu, die Spielbeginnzeiten als Reaktion auf ähnliche Beschwerden zu verschieben.

Der Südafrikaner Wayde van Niekerk, 400-m-Weltrekordhalter und Goldmedaillengewinner von 2016, meinte hingegen, dass es zwar schön wäre, wenn die Luftfeuchtigkeit gesenkt werden könnte, aber "jeder Wettbewerber damit umgehen muss und wir nehmen es in unsere Hand".

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