Der Judo-Bronzene von Tokio kämpft sich zurück aufs Stockerl

Erleichtert: Shamil Borchashvili (hier ein Archivbild von Tokio 2021)
Shamil Borchashvili wird beim Grand Slam in der Mongolei Zweiter und sammelt wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation.

Shamil Borchashvili schnaufte in der Hauptstadt der Mongolei kräftig durch: „Endlich wieder auf dem Podest“, sagte der 27-Jährige nach seinem Auftritten beim Grand-Slam-Turnier in Ulaanbaatar. Der 27-jährige Marchtrenker erkämpfte in der Klasse bis 81 Kilogramm Silber, es war sein erster Stockerlplatz auf der Judo-World-Tour seit den Olympischen Spielen in Tokio 2021, wo er über Bronze jubelte.

Der Athlet von Multikraft Wels gewann beim ersten Olympia-Qualifikationsturnier drei Kämpfe in Folge. Erst im Finale musste er sich dem Südkoreaner Lee Joonhwan durch eine Schulterwurf-Wertung beugen, sein Gegner hatte zuvor Olympiasieger Takunori Nagase aus Japan ausgeschaltet und feierte beim zweiten antreten auf der World Tour den zweiten Sieg.

Spät gestartet

Es ärgert mich, dass ich gegen Lee zu spät in den Kampf gefunden habe. Erst am Schluss habe ich so gekämpft, wie ich mir das vorgenommen hatte. Andererseits: Mit dem zweiten Platz kann ich aber gut leben. Vor drei Jahren bin ich mit null Zählern in die Olympia-Qualifikation gestartet. Jetzt habe ich auf Anhieb wichtige 350 Zähler", sagte Borchashvili nach getaner Arbeit.

ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch resümierte: „Lee war bis vor ein paar Wochen ein unbeschriebenes Blatt. Aber jetzt muss man ihn für die WM im Oktober auf der Rechnung haben. Shamil hat sich ein bisschen schwer getan,er ist leider schnell in Rückstand geraten. Die Niederlage geht in Ordnung, aber unschlagbar ist auch Lee nicht. Beim nächsten Mal kann Shamil den Spieß sicher umdrehen."

Und noch einen positiven Eindruck nimmt er mit auf die lange Heimreise: Meine neue Diät hat sich absolut bewährt. Das langsamere Abnehmen scheint mir gutzutun, punkto Kraft war ich heute - im Unterschied zur EM in Sofia - von Beginn an voll da."

Pech hatte hingegen ein österreichisches Trio: Michaela Polleres, Katharina Tanzer und Daniel Allerstorfer wurden positiv auf Covid-19 getestet und mussten passen.

Russlands Invasion hat auch in der Mongolei Folgen

Mit 255 Judokas aus 30 Nationen war der Grand Slam in der Mongolei stark besetzt. Viele Diskussionen gab es allerdings abseits der Matte: Erstmals seit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine durften Athleten aus Russland unter der Flagge des Weltverbandes bei einem Grand Slam an den Start gehen. Daraufhin zog der Ukrainische Verband all seine Kämpfer zurück.

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