Daviscup: Österreich will in Russland bestehen

TENNIS: ERSTE BANK OPEN: NOVAK (AUT)
Dennis Novak eröffnet heute den Länderkampf. Die mitgereisten Fans haben mit Widrigkeiten zu kämpfen.

„Wir wollen bei der Sensation dabei sein“, sagt Stefan Gnadenberger, Mitglied des zehnköpfigen Fan-Teams, das ab heute Österreichs Daviscup-Team in Moskau anfeuert. So richtig turbulent und laut wird es dieses Mal nicht werden. „Nicht nur Fahnen, sondern auch Trommel und Megafon wurden uns verboten“, sagt Österreichs Wortführer.

Geht es nach der Weltrangliste, werden Österreichs Spieler gegen die Russen auf dem Hartplatz in der Luschniki-Halle nicht tonangebend sein. Die Russen bieten am Freitag und Samstag vier Top-100-Spieler im Einzel auf, Österreich keinen.

Andrej Rublew, einer der aufstrebenden Jungstars im Filzkugel-Zirkus, wird im ersten Eröffnungsspiel vom 24-jährigen Dennis Novak gefordert (15 Uhr, MESZ). „Klar, bin ich Außenseiter, aber das Training war gut, wir sind bereit“, sagt der Bresnik-Schützling mit hohem Potenzial. Nach der Absage von Dominic Thiem (wieder im Training) und Gerald Melzer (kein Hartplatz-Spezialist) ist der 21-jährige Sebastian Ofner als Ranglisten-141. Österreichs Nummer eins, bei seinem Debüt trifft der Steirer heute im zweiten Einzel auf Daniil Medwedew.

Jürgen Melzer greift ein

„Unsere Jungen können sich beweisen“, sagt Kapitän Stefan Koubek. Die Russen haben übrigens mit Chatschanow (40.) und Jewgenij Donskoj (85.) zwei weitere Top-100-Leute auf der Bank. Bei Österreich ist mit Gerald Melzer (114.) die Nummer zwei gar nicht dabei, er mag Hartcourts wie einst Thomas Muster Wimbledon.

Nur wenige Tage nach seinem Comeback nach einer Ellbogen-OP greift Jürgen Melzer im Doppel zum Racket. Auch im Juli 2016 feierte der Deutsch-Wagramer ein Comeback im Team nach langer Verletzungspause. Damals sorgte er in der Ukraine bei der 2:3-Niederlage für beide Punkte der Österreicher. Einen davon im Doppel an der Seite von Philipp Oswald, mit dem Vorarlberger wird der Rekordspieler bei seiner 34. Landerspiel-Teilnahme auch am Samstag netzwerken.

Was für Österreich spricht? Vielleicht die guten Erinnerungen. 2012 stieg das ÖTV-Team nach einem 3:2-Sieg in Wr. Neustadt erstmals seit 1995 in das Weltgruppe-Viertelfinale auf – dank eines stark spielenden Melzer. Was kann ab heute noch helfen? Koubek: „Die Russen müssen als Favoriten daheim gewinnen, sie haben den Druck“.

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