Darf die Vienna rauf? Eine Zitterpartie vor der Entscheidung

FUSSBALL TESTSPIEL: VIENNA UND SK RRAPID WIEN
Die Regionalliga-Klubs wollen eine Aufstockung auf 16 Klubs – die Landespräsidenten dagegen befürchten Klagen.

13er-Liga. Das plötzliche Aus des SV Mattersburg löst eine Kettenreaktion bis in den Amateurfußball aus. Für Rapid II gibt es schon einen Antrag für die 2. Liga, die Regionalliga Ost ist dann eine 13er-Liga. Diese Klubs beraten am Montag beim Karlwirt in Perchtoldsdorf, wie auf 16 Klubs aufgestockt werden kann.

„Nach der harten Corona-Zeit würden uns drei Spiele mehr als in der 13er-Liga mehr als gut tun“, sagt Lukas Stranz. Der Manager der Neusiedler verweist auch auf ein Kuriosum: Sein Klub spielt am 11. 9. nicht gegen Rapid II, ist danach spielfrei und spielt am 25. 9. nicht gegen Mattersburgs Amateure, hat also einen Monat kein Spiel. Und keine Zuschauereinnahmen. Daher erhöhen die Klubs den Druck auf die Landesverbände. Zumal mit der Vienna (Wien), Retz oder Kottingbrunn (Niederösterreich) und Siegendorf (Burgenland) die Regionalliga auf 16 Klubs aufgestockt werden könnte.

Sport Talk mit Markus Katzer

Aufgrund des Corona-Abbruchs der abgelaufenen Saison hat der ÖFB entschieden, dass es im Amateurfußball weder Auf- noch Absteiger gibt. Gerhard Milletich, der Präsident des burgenländischen Verbandes, bietet den 13 Klubs eine neue Auslosung an, aber keine Aufstockung. „Sonst wäre das Risiko zu groß, dass andere Klubs klagen.“ Der Wiener Stadtliga-Verein Elektra soll beim Verband schon eine mögliche Klage angekündigt haben.

Defensive Vienna

Die Vienna jedenfalls will sich zu dieser Causa bewusst nicht aktiv äußern und wartet den Prozess ab, wie Sportdirektor Markus Katzer im KURIER-Interview auf SchauTV unterstrich. „Wir wären jedenfalls sportlich und finanziell gerüstet. Man weiß, dass die Verbände die Köpfe zusammenstecken und nach einer Lösung suchen. Wir sind in der Warteposition und werden die Entscheidung auch akzeptieren.“ Dass Klagen gegen den Verband auch zum Eigentor werden können, weiß die Vienna aus eigener Erfahrung nur zu gut. Katzer: „Einige Klubs würden vielleicht einen Anspruch auf den Aufstieg stellen. Fakt ist, dass sich die Situation durch die Causa Mattersburg völlig verändert hat.“

Die Vienna hat den Aufstieg in die Regionalliga ohnehin als Ziel ausgegeben, mittelfristig möchte man wieder zurück in den Profifußball. Auch Corona haben die Döblinger ohne große Probleme überstanden. „Weil wir mit Uniqa einen sehr starken Partner haben und auch Glück mit unseren anderen Sponsoren.“ Den Kader hat man jedenfalls mit Ausrichtung auf einen Aufstieg zusammengestellt. Zudem setzt der älteste Klub Österreichs auf den jüngsten Coach der Vereinsgeschichte: Alexander Zellhofer (26). Katzer: „Ich kenne ihn schon einige Zeit und habe volles Vertrauen in ihn. Er besitzt auf alle Fälle Autorität.“

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