Clemens Doppler: „Normal darfst du in so ein Land nicht fahren“

Aufschlag Doppler: Der 40-Jährige blickt in die Zukunft
Der 40-jährige Clemens Doppler über das Turnier in Doha, seine Olympia-Ambitionen und das Ende seiner Karriere.

Clemens Doppler ist längst aus dem Alter heraußen, in dem er sich über Themen, die ihn bewegen, diplomatisch äußert. „Normalerweise darfst du in so ein Land nicht fahren, in dem es kaum Frauenrechte gibt“, sagte der 40-Jährige vor seiner Abreise nach Doha, wo er mit Partner Alexander Horst ab Dienstag im Hauptbewerb des Vier-Stern-Turniers auf der World Tour aufschlägt.

Laut Setzung hätten die beiden Routiniers in der Qualifikation starten müssen, doch kurzfristige Absagen ließen die Nummer 30 der Welt ins 24er-Feld des Hauptbewerbs aufsteigen. Als zweites österreichisches Paar sind Martin Ermacora und Moritz Pristauz am Start. Robin Seidl und Philipp Waller müssen zuvor in der Qualifikation bestehen.

Nachdem die zweite Saison in Folge wegen der Pandemie wenig attraktiv sein wird, macht sich Doppler natürlich Gedanken über seine Zukunft. „Wenn das so ein Jahr wird wie befürchtet, dann möchte ich so nicht aufhören. Ich habe 25 Jahre so geile Sachen erlebt im Beachvolleyball, dass ich ein Problem habe, diesen wunderschönen Sport wegen diesem Scheiß-Corona so zu beenden.“

Die Welt dreht sich weiter

Das Ziel, zum vierten Mal zu Olympia zu kommen, steht für Doppler über allem. „Dafür ordnest du jahrelang alles unter, auch die Familie. Aber wenn es nicht funktioniert, wird sich die Welt auch weiterdrehen. Mit 40 ist das anders als mit 25. Olympia auf der Copa Cabana in Rio durfte ich schon miterleben. Da geht nicht viel drüber.“

Die Chancen auf die Olympia-Qualifikation ist für Doppler "marginal". Die größte Chancen haben die österreichischen Herren nicht über die Weltrangliste, sondern über den Continental-Cup, dessen erster Teil im Mai in Baden stattfindet. Die Top-5-Nationen qualifizieren sich für das Finale im Juli, wo sich der Sieger für Tokio qualifizieren wird.

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