Sturm Graz unterliegt in Wolfsberg

Der WAC erkämpfte sich den Sieg gegen Sturm Graz.
Die Grazer verloren im Lavanttal mit 0:1 und müssen sich mit Rang drei in der Tabelle zufrieden geben.

Sturm Graz hat die Bundesligasaison 2016/17 auf Platz drei beendet und muss daher womöglich sehr früh in die Europacup-Qualifikation einsteigen. Die Grazer unterlagen beim Saisonausklang in Wolfsberg etwas unerwartet mit 0:1, wären aufgrund des klaren 6:1-Sieges der Wiener Austria bei der Admira aber ohnehin ohne reelle Chance auf den Vizemeistertitel gewesen.

Bundesliga - 36. Runde
Red Bull Salzburg - SCR Altach 1:0 (1:0)
Rapid Wien - SKN St. Pölten 2:1 (1:1)
Admira Wacker - Austria Wien 1:6 (1:1)
Wolfsberger AC - Sturm Graz 1:0 (1:0)
SV Ried - SV Mattersburg 2:3 (0:2)

Der sonnige Sonntagnachmittag in Wolfsberg endete für die Grazer mit doppelt langen Gesichtern. Wirklich überraschend kam die Niederlage in dem vermeintlich so wichtigen Spiel letztlich aber nicht. Denn der Favorit aus Graz agierte selbst in der Anfangsphase, als noch alles offen war, bemerkenswert vorsichtig und spielte mehr in die Breite als nach vorne. Und das, obwohl es aufgrund der Punkt-und Tordifferenz-Gleichheit gegenüber der Austria und ohne Tabellen-Gefahr von hinten nur eine Richtung geben hätte dürfen.

WAC mit Blitzstart im Pack-Derby

Dazu kamen bemerkenswerte Fehler. Der gröbste passierte schon früh Stefan Hierländer, der den Ball im Mittelfeld an Issiaka Ouedraogo verlor. Dessen Pass kam ideal zu Sturmpartner Dever Orgill, der Jamaikaner verwertete von der Strafraumgrenze souverän zum 1:0 für die Hausherren (18.).

Nachdem Sturm davor alle drei Saisonduelle im "Pack-Derby" souverän gewonnen hatte, bedeutete dies ausgerechnet beim Saisonausklang sogar das erste Gegentor gegen den WAC. Die möglicherweise beste Sturm-Chance der ersten Hälfte vereitelte Schiedsrichter Weinberger, als er in der 24. Minute einen aussichtsreichen Angriff der Grazer abpfiff statt Vorteil zu geben. Danach zeigte Atik eine schöne Einzelaktion, sein Schuss wurde aber in den Corner abgelenkt.

Sturm blieb als vermeintlicher Favorit insgesamt aber weiter harmlos, obwohl Platz zwei der größte Erfolg seit dem Meistertitel 2011 gewesen wäre. Auch Goalgetter Deni Alar war im Fernduell um die Krone des Torschützenkönigs gegenüber dem nur einen Treffer voran liegenden, aber gesperrten Austrianer Larry Kayode ziemlich abgemeldet.

Nach der Pause blieb bei den Grazern James Jeggo, der zuvor mit blutigem Gesicht hatte behandelt werden müssen, in der Kabine. Obwohl Trainer Franco Foda mit Philipp Zulechner einen zweiten Stürmer brachte, ging es insgesamt in der gleichen Sommerkick-Tonart weiter. So fand Orgill nach einer Standfest-Flanke mit dem Kopf sogar die Möglichkeit zu seinem zweiten Treffer. Die heißeste Möglichkeit der Gäste hatte in der 69. Minute Marc Andre Schmerböck, der aber am Bein von WAC-Keeper Alexander Kofler scheiterte.

Sieg zum Abschied von Routinier Standfest

Weil Baris Atik in der 83. Minute nach "Doppelgelb" vom Platz musste, beendeten die Grazer das letzte Saisonmatch mit zehn Mann. Nachdem auch Wolfsberg nicht mehr allzu viel tat, ergaben sich sogar noch einige Möglichkeiten auf beiden Seiten. Bezeichnend: Alar vergab die beste Möglichkeit, mit Kayode wenigstens gleich zu ziehen, indem er einen Freistoß hoch über das Tor schoss (74.). Im Finish war die Partie ein offener Schlagabtausch, der eingewechselte Philip Hellquist hatte die Chance auf das 2:0

Bei den Siegern wurde vor allem Ex-Teamspieler Joachim Standfest gefeiert und verabschiedet. Der demnächst 37 Jahre alt werdende Steirer, der mehrere Male Cupsieger und mit dem GAK sowie 2011 mit Sturm und Foda Meister geworden war, absolvierte seine letzte Partie im Dress des WAC und mit der 508. auch seine letzte Bundesliga-Partie überhaupt.

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Weinberger

Tor: 1:0 Orgill (18.)

WAC: Kofler- Standfest, Sollbauer, Hüttenbrenner, Klem- Zündel, Offenbacher, Tschernegg (61. Leitgeb), Nutz (46. Rosenberger) - Orgill, Ouédraogo (87. Hellquist)

Sturm: Gratzei - Koch, Spendlhofer, Schulz, Potzmann - Jeggo (46. Zulechner), Hierländer (75. Schmid) - Horvath, Atik, Schmerböck (60. Huspek) - Alar

Gelbe Karte: Hüttenbrenner (17.) bzw. Spendlhofer (26.), Jeggo (38.) Atik (82.)

Gelb-Rote Karte: Atik (82.)

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