Sturm Graz kassiert beim LASK erste Niederlage

Ullmann (re.) erzielte den Siegtreffer der Hausherren.
Erstmals in dieser Saison gibt der Tabellenführer Sturm Graz Punkte ab, der Aufsteiger siegt mit 2:1.

Eine Serie riss, ein andere geht weiter. Sturm verpasste es, mit sieben Siegen in Folge den besten Saisonstart seit dem FC Tirol 1999 hinzulegen. Der LASK blieb auch im 27. Spiel in der Paschinger TGW-Arena unter Trainer Oliver Glasner ungeschlagen. Die Linzer schlugen die Grazer mit 2:1.


Fußball-Bundesliga - 7. Spieltag
LASK Linz Sturm Graz 2:1 (2:1)
Austria Wien Wolfsberger AC 2:2 (1:1)
SV Mattersburg Admira Wacker 0:5 (0:3)
SKN St. Pölten SCR Altach 1:2 (0:2)
Red Bull Salzburg Rapid Wien So., 16.30 Uhr

Sturm spielte erstmals in blauer Wäsch’ und war zunächst geschickt bei den Abseitsfallen, in die der LASK anfangs zwei Mal tappte. Es war aber nicht die einzige Falle. Ein Freistoß von Dogan Erdogan flog an Freund und Feind und auch an Tormann Siebenhandl vorbei – 1:0 in der 10. Minute.

Kurz darauf traf Alar aus einem beherzten Schuss aus 25 Metern die Latte, erstmals zeigte der Tabellenführer auf. Auch in der 16. Minute, als Goalie Pervan einen Huspek-Schuss bändigen musste. Sturms Sturm-Lauf wurde in der 25. Minute belohnt. Zulj wurde im Strafraum von Ramsebner gelegt, den Elfmeter verwandelte Deni Alar zum Ausgleich. Es war das erste Gegentor des LASK in dieser Saison in Pasching.

Konfusion

Die Oberösterreicher schlugen aber bald darauf zurück. In der 34. Minute traf Maximilian Ullmann nach einer Konfusion in der Sturm-Abwehr aus kurzer Distanz zum 2:1. Zuvor hatte Michorl herrlich Bruno bedient, während die Grazer (zu Unrecht) abseits reklamierten. Es geschah gerade in einer Phase, in der Sturm das Spielgeschehen in einer rasanten, guten Partie unter Kontrolle gebracht hatte.

Kurz vor der Pause hätte der LASK davonziehen können. Lovric verlor den Ball an Bruno, der bediente den völlig frei stehenden Michorl, der aber nur das Außennetz traf.

Sturm-Lauf

Sturm kam mit frischem Wind aus der Kabine, der eingewechselte Zulechner vergab eine gute Chance. In einer abwechslungsreichen Partie folgte ein offener Schlagabtausch. Zulj hatte Chancen für die Grazer, Erdogan auf Seiten der Linzer.

Schöne Spielzüge waren aber Mangelware, der LASK hatte nicht mehr den Elan der ersten 45 Minuten und ließ sich zusehens in die Defensive drängen. Huspek scheiterte an Pervan, dem mit Abstand besten Linzer.

Dann hatte Alar nach einer schönen Kombination Zulj/Huspek den Ausgleich in den Beinen, schoss aber drüber. Die Grazer waren tonangebend, der LASK reagierte nur noch. Den ersten Bundesliga-Treffer des eingewechselten Eze verhinderte Pervan, der den Ball aus dem Kreuzeck fischte.

Die Grazer drängten auf den Ausgleich, der LASK brachte die drei Punkte aber über die Runden. Fulminant: Die Glasner-Elf kassierte in dieser Saison erst fünf Gegentore. Pavao Pervan hat großen Anteil daran.

Pasching, TGW-Arena, SR Lechner

Tor: 1:0 Erdogan (10.), 1:1 Alar (25./Elfmeter), 2:1 Ullmann (34.)

LASK: Pervan - Pogatetz, Ramsebner, Trauner - Erdogan - Ranftl, Michorl, Ullmann - Berisha (86. Raguz), Gartler (65. Goiginger), Bruno (78. Reiter)

Sturm: Siebenhandl - Lykogiannis, Maresic, Schulz - Lovric (46. Jeggo) - Koch, Zulj, Potzmann (46. Zulechner) - Huspek, Alar, Röcher (74. Eze)

Gelbe Karte: Lovric (37.)

Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Wir sind super ins Spiel reingekommen. Die erste Hälfte war eins der besseren Spiele, die ich in der österreichischen Bundesliga gesehen habe. Zweite Halbzeit wurde es eine Abwehrschlacht. Doch die Spieler haben heroisch gekämpft, großes Herz, Moral und Zusammenhalt gezeigt. Dann haben wir auch zwei Mal auf Pervan zählen können. Ich gratuliere der Mannschaft zu diesem Kämpferherz, das brauchst du gegen so einen Gegner wie Sturm."

Pavao Pervan (LASK-Goalie): "Dass wir Sturm die erste Niederlage zufügen, hat gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner gewinnen können. Wir waren zweikampfstärker und deshalb über 90 Minuten gesehen der verdiente Sieger."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Die ersten zehn Minuten waren wir nicht im Spiel. Die Gegentore müssen wir besser verteidigen. In der zweiten Hälfte haben wir auf ein 4-4-2-System umgestellt und waren überlegen. Wir haben dann aber gute Chancen ausgelassen. So viele Chancen hatten wir heuer in einem Auswärtsspiel noch nie. Der LASK hat es aber gut gemacht und Pervan hat auch noch sensationell gehalten. Wir waren in einigen Phasen nicht so präsent wie zuletzt."

Philipp Huspek (Sturm-Spieler): "Wir haben die erste Halbzeit verschlafen. Das war zu wenig von der ganzen Mannschaft. Zweite Hälfte haben wir mehr Fußball gespielt, gute Chancen gehabt, doch sie - anders als in den sechs Partien zuvor - nicht rein getan. Wir haben verdient verloren."

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